Knapp zwei Jahre nach der Grundsteinlegung hat die Howoge ein 22-geschossiges Wohnhochhaus an der Frankfurter Allee in Lichtenberg fertiggestellt.

Insgesamt 394 Wohnungen und rund 2.800 Quadratmeter Gewerbefläche wurden an der Frankfurter Allee 218 geschaffen. „Mit einem Anteil von 50 Prozent gefördertem Wohnraum und einem klimafreundlichen Gesamtkonzept steht der 64 Meter hohe ,Lichtenberger Riese‘ (‚Liese‘) für bezahlbares und nachhaltiges Wohnen in der Berliner Innenstadt“, so das landeseigene Wohnungsunternehmen.

„Wir haben hier nicht nur das mit Abstand höchste neu gebaute Howoge-Wohnhaus errichtet, sondern gezeigt, dass soziales und klimafreundliches Wohnen zusammen funktionieren“, sagt Geschäftsführer Ulrich Schiller. Die ersten Mieter beziehen bereits ihr neues Zuhause.

Gemeinsam mit der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD), dem Lichtenberger Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Linke) wurde das Gebäude am Montag feierlich eröffnet.

Bezahlbarer Wohnraum

Giffey: „Die ‚Liese‘ ist ein hervorragendes Beispiel für effizienten und innovativen Wohnungsneubau unserer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften. Wir sehen an der Fertigstellung dieses Wohnhochhauses, dass es möglich ist, schnell zu bauen und zudem so zu bauen, dass die neuen Wohnungen auch zu einem großen Anteil an Menschen mit unterem und mittlerem Einkommen vergeben werden. Diese Form des Bauens, Wohnens und Mietens brauchen wir in Berlin.“

Im Zuge der Debatte um das Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen war Giffey und dem rot-grün-roten vorgeworfen worden, zu wenig für bezahlbaren Neubau zu unternehmen.

Das neue Hochhaus an der Frankfurter Allee stelle sowohl für die Howoge als auch für den Bezirk Lichtenberg eine der bedeutendsten Projektentwicklungen im städtischen Wohnungsbau dar. Dazu Grunst: „Lichtenberg ist auch Hochhausbezirk. Das neue Wohnhochhaus steht für bezahlbares Wohnen und modernes Bauen.“

6,50 Euro pro Quadratmeter

Die Wohnungen im 22-geschossigen Wohnturm verfügen nach Angaben der Howoge über ein bis vier Zimmer. Die Hälfte davon wird als geförderter Wohnraum zu Einstiegsmieten ab 6,50 Euro pro Quadratmeter angeboten. Die übrigen Wohnungen kosten im Schnitt rund 10 Euro pro Quadratmeter.


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Neben den circa 22.000 Quadratmetern Wohnraum entstehen bis zu 14 Gewerbeeinheiten. Alle Wohnungen sind barrierefrei zu erreichen, 164 Wohnungen wurden komplett barrierefrei geplant.

Nach der Fertigstellung des gesamten Komplexes werden schallgeschützte Erholungsflächen im Außenbereich mit Trimm-Dich-Pfad, Himmelsschaukeln, Bolzplatz und ein kleiner Sandspielplatz zur Verfügung stehen. Auf der Dachterrasse sind neben Sitzmöglichkeiten und Hochbeeten eine Kletterwand und Sportflächen vorgesehen.

Mieterstrom vom eigenen Dach

Im KfW-Effizienzhaus-Standard 55 geplant, erhält das Gebäude eine Photovoltaik-Anlage, die CO2-freien Mieterstrom vom eigenen Dach liefert. Darüber hinaus befinden sich auf dem Dach der „Liese“ bereits die Fundamente für insgesamt vier Kleinwindenergieanlagen zur Unterstützung der Stromversorgung des Gebäudes.

Gemeinsam mit der Solaranlage könnte diese einen mittleren Jahresenergieertrag von ca. 120.000 kWh erzeugen und somit 80 bis 100 Wohneinheiten ganzjährig mit Strom versorgen, sollte die Baugenehmigung durch den Bezirk erteilt werden.

Das Bauamt hatte dem Plan für Windräder auf dem Hochhausdach bereits eine Absage erteilt.

Text: red/nm