Anlässlich des 90. Todestages von Oskar Ziethen am 26. Januar erinnern das Bezirksamt und das Museum Lichtenberg an den Politiker, langjährigen Ortsvorsteher und ersten Bürgermeister Lichtenbergs.
Unter seiner Ägide wurde Lichtenberg 1907 mit seinen 69.000 Einwohnern eine eigene Stadt. Ziethen war 1896 zum Amts- und Gemeindevorsteher berufen worden. Während seiner Amtszeit entstanden städtische Einrichtungen, Verkehrswege und Industrie.
Mitbegründer von Groß-Berlin
Oskar Ziethen engagierte sich seit 1912 für einen Zweckverband Groß-Berlin und nahm für Lichtenberg Verhandlungen über eine Vereinigung auf. Die Bildung von Groß-Berlin aus acht Stadt- und 59 Landgemeinden sowie 27 Gutsbezirken ist unter anderem ihm zu verdanken. 1920 wurde auch Lichtenberg ein Berliner Bezirk.
Engagierter Vermittler
Als er am 26. Januar 1932 starb, wurde ihm aufgrund seiner Integrität aus allen politischen Parteien Würdigung entgegengebracht – auch gedachte man seinem vermittelnden Einsatz 1919 in den Tagen der Märzkämpfe in Lichtenberg.
Oskar Ziethen wurde 1858 als Offizierssohn in Stettin geboren. Er studierte Rechtswissenschaften in Freiburg, Leipzig, Berlin und Greifswald. Bevor er nach Lichtenberg kam, war er Magistrat in Greifswald und Bürgermeister der Stadt Naugard in Pommern.
Text: red, Bild: Museum Lichtenberg, Sammlung Erna Kritzinger