Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (rechts im Bild) im Gespräch mit Anwohnern im Ortsteil Fennpfuhl. Bild: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen
Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (rechts im Bild) im Gespräch mit Anwohnern im Ortsteil Fennpfuhl. Bild: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen

Wie werden die Programme zur Unterstützung der Berliner Großsiedlungen im Fennpfuhl umgesetzt? Wie leben die Menschen dort? Senator Andreas Geisel hat sich vor Ort ein Bild gemacht.

Berlins Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Andreas Geisel hat am Montag das Lichtenberger Quartier Fennpfuhl besucht und sich dort über den aktuellen Umsetzungsstand der beiden Programme zur Unterstützung der Berliner Großsiedlungen und die Wohnsituation  informiert.

Das Programm „Stärkung Berliner Großsiedlungen“ wird seit 2020 stadtweit in 24 Gebieten umgesetzt. Es zielt auf die Stärkung des nachbarschaftlichen Zusammenhalts. Dies geschieht durch Unterstützung der lokalen Strukturen und Angebote, die Förderung und Stärkung von Engagement und Begegnungsmöglichkeiten für die Anwohner, heißte es aus Geisels Senatsverwaltung. Eine tragende Säule neben der Umsetzung von soziokulturellen Projekten sei die Förderung der lokalen Koordination, die meist in den Stadtteilzentren vor Ort angesiedelt ist.

Fünf Kieze werden gefördert

Dafür stehen berlinweit bis 2025 Mittel in Höhe von rund 9,5 Millionen Euro zur Verfügung. In Lichtenberg wurden die Großsiedlungen Fennpfuhl, Frankfurter Allee Süd, Friedrichsfelde, Hohenschönhausen Süd und Hohenschönhausen 1-6 in die Programmkulisse aufgenommen. Bislang wurden bezirksweit acht Maßnahmen in die Programmplanung aufgenommen. Circa 1,1 Millionen können für die Umsetzung des Programms eingeplant werden.

Dazu Geisel: „In den 51 Berliner Großsiedlungen leben über 800.000 Menschen. Das sind 22 Prozent der Einwohner unserer Stadt. Leider müssen Großsiedlungen oft gegen viele Vorurteile ankämpfen. Angeblich zu groß, zu anonym, zu unsicher. Wahr ist aber, dass hier ganz viele Menschen mit ganz viel Engagement leben, deren Arbeit ich sichtbar machen will.

Engagement sichtbar machen

Der Projektname für Fennpfuhl treffe es sehr genau: „Vom Nebeneinander zum Miteinander“. „Das sollte unser Motto sein – nicht nur in Lichtenberg“, fordert Geisel. „Viele Menschen, die hier leben, setzen sich mit großem Engagement für ihr Viertel ein“, schrieb der SPD-Politiker auf Facebook. „Deren Arbeit will ich sichtbar machen.“

Das im letzten Herbst gestartete Programm „Sauberkeit und Sicherheitsempfinden in Großsiedlungen“ verfolgt das Ziel, die Wohnzufriedenheit durch mehr Sauberkeit zu erhöhen und das Sicherheitsempfinden in den Großsiedlungen zu fördern. Bis Ende 2023 werden acht Großsiedlungen mit zwei Millionen. Euro gefördert. Das Programm wird insbesondere in Quartieren eingesetzt, in denen die landeseigenen Wohnungsunternehmen ab 2019 Bestände von über 500 Wohneinheiten angekauft haben und die als „Gebiet mit besonderem Aufmerksamkeitsbedarf“ des Monitorings Soziale Stadtentwicklung von 2021 ausgewiesen sind.

Zudem liegen sie außerhalb des S-Bahnrings, da sich hier die Nutzungsstruktur und der Publikumsverkehr im öffentlichen Raum von Großsiedlungen der Innenstadt unterscheiden würden, so die Senatsverwaltung.

Die Förderschwerpunkte sind Information und Kooperation sowie Prävention und Intervention. Das sind unter anderem: Netzwerkarbeit, Schulungen von lokalen Akteuren sowie Nachbarschafts- und Bildungseinrichtungen sowie Personal zur Erhöhung des Sicherheitsempfindens und Unterstützung der Sauberkeit.

Text: red/nm