Bei Aufräumarbeiten beim BVB 49 tauchten sieben ledergebundene Dokumenten-Bände auf. Die Sammlung umfasst hunderte von Zeitungsartikeln, Fotos, Dokumente, Verträge, Urkunden Auszeichnungen und Protokolle.

Seitdem Wolfgang Gribb im Mai 2018 das Präsidentenamt beim SV BVB 49 an der Lichtenberger Siegfriedstraße übernommen hat, gibt es aufsehenerregende Neuigkeiten im Wochentakt.

Das große Gelände hinter dem Sportlerheim wurde mit Bezirks- und Senatsmitteln völlig auf Vordermann gebracht: Die chicen neuen Laufbahnen, Spielfelder und Beachvolleyballplätze sind bald komplett fertiggestellt und warten förmlich nur darauf, nach fast zweijähriger Bauzeit endlich für Trainings und Wettkämpfe genutzt zu werden. Auch um neue Mitglieder kümmert sich der Verein seit einigen Monaten verstärkt: „Wir haben neue Sportarten wie den Flag-Football oder Beach-Volleyball ins Angebot integriert. Als Verein für den Breitensport wollen wir ja auch möglichst vielen verschiedenen Menschen etwas bieten“, sagt Gribb, der daran erinnert, dass der BVB 49 genau diese Tradition schon mehr als einhundert Jahre lang pflegt.

Ein Stück Identität wieder entdeckt.

Seit wenigen Wochen kann der Präsident diese Behauptung auch schwarz auf weiß belegen. Im Rahmen von Umräumaktionen im Sommer entdeckte der Vereins-Chef bislang unbekannte Archivbücher zur Geschichte des Clubs.. „Zeitungsartikel, Fotos, Dokumente, Verträge, Urkunden und Auszeichnungen und Protokolle umfasst die Sammlung“, schwärmt Gribb, der gerne einen Wissenschaftler oder Schriftsteller beauftragen möchte, die Highlights des Club-Jahrhunderts in einem Buch zusammen zu fassen.

Historiker gesucht 

„Wir werden schauen, dass wir zur wissenschaftlichen Aufarbeitung kompetente Kooperationspartner finden“, verspricht der Club-Präsident den sorgsamen Umgang mit dem Material. Die Dokumente in den Bänden reichen bis ins Jahr 1903 zurück, als die Clubgeschichte mit der Sportvereinigung Hochbahn e.V. startete und Ende der 20er Jahre mit Boxen, Fußball, Kegeln, Handball, Rudern und Schach zahlreiche Möglichkeiten für den Betriebssport bot. Zu Olympia 1936 waren auf dem Lichtenberger Gelände laut Archiv auch US-Sportler im Training. Nach dem Zweiten Weltkrieg startete der Verein dann als BVB 49 und Betriebssportgemeinschaft der Ostberliner Verkehrsbetriebe.

Mit der Wende Anfang der 90er Jahre endet schließlich der siebte und letzte Band der Dokumentation. Seitdem gibt es den Verein auch als ganz normalen Lichtenberger Sportclub.

Text und Bilder: Stefan Bartylla