Wochenmarkt Boxhagener Platz: Hier soll Einweggeschirr abgeschafft werden. Symbolbild: IMAGO / Olaf Schuelke
Wochenmarkt Boxhagener Platz: Hier soll Einweggeschirr abgeschafft werden. Symbolbild: IMAGO / Olaf Schuelke

Wie verbreitet ist der Mehrwegtrend bereits und was spricht aus Sicht der Gastronomen im Kiez dafür oder dagegen?

In einer umfassenden Befragung fand der Zero Waste e.V. heraus, welche Hürden und Bedarfe die kiezansässigen Gastronomen bei der Einführung von Mehrweg haben. Die Ergebnisse wurden nun mit einem Katalog an Handlungsempfehlungen an das Bezirksamt übergeben.

Der beste Müll ist der, der gar nicht entsteht

„Vielen Dank an alle, die an der Befragung teilgenommen haben. Ich bin gespannt auf die Einblicke aus dem Arbeitsalltag der Gastronomie und die Ideen der dortigen Expertinnen und Experten, wie wir gemeinsam die Müllmengen reduzieren können. Der beste Müll ist der, der gar nicht entsteht – und gerade im Bereich der Speiseverpackungen gibt es hier viel Potenzial“, erklärt Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann.

Mehrweg wird zur Pflicht

Ab dem 1. Januar 2023 werden Mehrwegverpackungen mit dem neuen Verpackungsgesetz (VerpackG2) für die Gastro zur P?icht. Ein halbes Jahr haben die Gastronomiebetriebe noch Zeit, neben ihren Einwegverpackungen auch eine Mehrwegoption einzuführen.

Während des Projektes „Mehrweg im Samariterkiez“ wurden zwei Befragungsrunden umgesetzt und tiefergehende persönliche Gespräche mit Gastronomiebetreibenden und weiteren Akteuren, die mit dem Thema Mehrweg verbunden sind, geführt. Am 1. November 2021 fand im Kiez zudem eine Veranstaltung zum Austausch und Netzwerken statt.

Mit der Aufbereitung der gewonnenen Daten nahm der Zero Waste Verein die Sicht der Gastronomen auf, um für das Bezirksamt eine Datengrundlage für zukünftige Maßnahmen zu schaffen, die bei der Umstellung unterstützen.

Breitenwirksame Sichtbarkeit schaffen

Zu den Empfehlungen des Zero Waste e.V. gehört unter vielen anderen der verstärkte ‚Einsatz öffentlicher Kampagnen zur Bewusstseinsbildung und Aufklärung von Gastronomen und Kunden‘. Denn eine breitenwirksame Sichtbarkeit des Themas ist wichtig, um Betriebe und Konsumenten zu nachhaltigen Veränderungen zu motivieren.

Nur so kann Mehrweg zum neuen Normal und Einwegverpackungsmüll im Bereich der Gastronomie reduziert werden. Als Folgeprojekt hat der Bezirk dazu bereits eine Aufklärungskampagne in zwei weiteren Kiezen des Bezirks auf den Weg gebracht.

Weitere Empfehlungen

Nun wird weiter ausgelotet, welche Empfehlungen des Vereins im Rahmen der bezirklichen Handlungsmöglichkeiten liegen oder weitergereicht werden können.

Eine Zusammenfassung des Berichts ist hier zu ?nden.

Der Zero Waste e.V. setzt sich seit 2018 als gemeinnütziger Verein bundesweit dafür ein, Müllvermeidung und Müllreduzierung voranzutreiben.

Text: red