Kottbusser Tor
Neuer Drogenkonsumraum am Kottbusser Tor eröffnet. Bild: IMAGO/F. Anthea Schaap

Am Kottbusser Tor hat ein neuer Drogenkonsumraum für drogensüchtige Menschen eröffnet.

Damit gibt es seit Montag in der Gegend zwei dieser festen Anlaufstellen, in denen die Süchtigen Drogen wie Heroin und Crack unter medizinischer Aufsicht spritzen oder einatmen können. Das teilten der Senat und der Bezirk am Montag mit.

Eine zweite Anlauf- und Beratungsstelle liegt in der nahe gelegenen Reichenberger Straße. Direkt am Kottbusser Tor gab es bisher nur eine mobile Einrichtung. Die Süchtigen nehmen ihren Stoff oft in den unterirdischen Gängen zur U-Bahn oder in den Treppenhäusern der umliegenden Hochhäuser.

Hilfe für obdachlose Süchtige

Der Drogenkonsumraum bietet demnach Aufenthaltsmöglichkeiten, Beratung, Toiletten und eine medizinische Notversorgung. Die Süchtigen erhalten sterile Spritzen und Nadeln, die gebrauchten Gegenstände werden entsorgt. Genutzt werden soll die Einrichtung vor allem von obdachlosen Süchtigen und Einwanderern mit einem Drogenproblem. Bezahlt werden Miete, Personal und Material vom Land Berlin und dem Bezirk.

Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) teilte mit: „Sichere Drogenkonsumräume sind ein unverzichtbares Hilfsangebot für drogenabhängige Menschen in Berlin.“ Der Bezirk betonte, so werde die Situation vor allem für Nachbarn, Familien mit Kindern und Ladeninhaber verbessert.

Friedrichshain-Kreuzbergs Stadträtin für Jugend, Familie und Gesundheit Regine Sommer-Wetter: „Wir freuen uns sehr, dass die Einrichtung am Kottbusser Tor nun eröffnet wird und damit ein umfassendes Angebot genau dort entsteht, wo es gebraucht wird. Die Probleme am Kottbusser Tor sind komplex und können nur gesamtgesellschaftlich gelöst werden. Der Ausbau niedrigschwelliger Einrichtungen ist ein wichtiger Baustein, um die Situation der betroffenen suchtkranken und in Armut und Obdachlosigkeit lebenden Menschen zu verbessern und effektive Hilfsangebote zu machen. Gleichzeitig braucht es am Kottbusser Tor auch eine Entlastung des öffentlichen Raumes, um die Situation vor allem für Anwohnende, Familien mit Kindern und Gewerbetreibende zu verbessern.“

Quelle: dpa/red