Soziales: Kinder- und Jugendhilfswerk Die Arche eröffnet neuen Standort in Mühsamstraße.

Ein Umzug in ein größeres Zuhause hebt bekanntlich die Stimmung. Das erlebten dieser Tage auch die Mitarbeiter am Friedrichshainer Standort des Vereins Die Arche. „Scheiße, ist das groß hier“, sagte Bernd Siggelkow, Gründer und Vorstand des christlichen Kinder- und Jugendwerks, bei der offiziellen Eröffnung der neuen Räumlichkeiten an der Ecke Mühsamstraße/Ebertystraße. Das größere Platzangebot war auch bitter nötig. Seit der Eröffnung der Arche-Filiale im Kiez im Jahr 2005, seinerzeit in der Ebertystraße, stieg die Zahl der Kinder, die dort tagtäglich begrüßt wurden, stetig. Das Haus in Friedrichshain ist einer von sechs Berliner Arche-Standorten. Bundesweit sind es 19. „Endlich können wir mit den Kindern mitwachsen“, so Judith Siggelkow-Weber, die die Einrichtung leitet. In die Ebertystraße waren seinerzeit täglich rund 40 Kinder gekommen, um gemeinsam sportliche und kreative Freizeitangebote zu nutzen, sich bei den Hausaufgaben helfen zu lassen oder eine warme Mahlzeit zu bekommen. Doch die Räumlichkeiten seien auf Dauer zu dunkel und verwinkelt gewesen. In dem hellen und luftigen Neubau sei die Kapazität nun doppelt so hoch. Zwei Etagen hat das Team dort bezogen. Die Nachfrage ist riesig: Viele Kinder kommen aus dem umliegenden Kiez, häufig leben sie bei ihrer alleinerziehenden Mutter. „Etwa die Hälfte der Kinder stammen aus Zuwandererfamilien, viele haben ihre Wurzeln in Mocambique“, erklärt Siggelkow-Weber. Etliche Mädchen und Jungen finden aber aus ganz Berlin den Weg in den Nordkiez. Häufig kommen sie aus syrischen, irakischen und albanischen Flüchtlingsfamilien, so Siggelkow-Weber. Dass die Arche zwei Stockwerke in dem markanten Eckgebäue kaufen konnte, wurde durch die Stiftung und die Spendenaktion eines privaten Fernsehsenders ermöglicht. Zur Eröffnung des Standorts waren Prominente wie die Schauspielerin Susan Sideropoulos und die Band Culcha Candela erschienen. Die Arche engagiert sich besonders für Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen, wenngleich die Angebote allen Mädchen und Jungen offenstehen. Begonnen hat die Arbeit 1995 in Hellersdorf auf Initiative von Pastor Bernd Siggelkow.

Text & Bild: Nils Michaelis