Der Tunnel der ehemaligen Autobahn im Bereich Schlangenbader Straße. Archivbild: IMAGO/Schöning
Der Tunnel der ehemaligen Autobahn im Bereich Schlangenbader Straße. Archivbild: IMAGO/Schöning

Der Autotunnel unter dem Wohnkomplex an der Schlangenbader Straße wird ab dem 20. April gesperrt.

Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz begründet die ab 9 Uhr greifende Tunnelsperrung mit Sicherheitsmängeln vor allem beim Entlüftungssystem im Falle eines Brandes und bei den Notrufeinrichtungen. Im Oktober 2022 hatte die Senatsverwaltung eine Sicherheitsuntersuchung in Auftrag gegeben, nachdem bei einer Übung der Berliner Feuerwehr im Tunnel bereits entsprechende Mängelmeldungen dokumentiert und ausgewertet worden waren.

Der vor mehr als 40 Jahren eröffnete Tunnel verlängert die ehemalige A 104, inzwischen eine Stadtstraße, mit ihren massiven Betonbrücken am Breitenbachplatz in Richtung Stadtautobahn, Anschlussstelle Schmargendorf. Die neue Verkehrsführung im Umfeld des ab Donnerstag gesperrten Tunnels werde mittels Hinweisschildern, einer Anpassung der Lichtsignalanlagen und veränderten Abbiegemöglichkeiten geregelt und in den kommenden Tagen weiter angepasst, so die Senatsverwaltung. Das Wohngebäude über dem Tunnel sei, da baulich komplett getrennt, sei nicht von Beeinträchtigungen betroffen.

Rückbau am Breitenbachplatz

Wie lange die Sperrung gilt, lässt die Senatsverwaltung offen. Ende vergangenen Jahres hatte eine Verkehrs- und Machbarkeitsstudie der Behörde ergeben, dass der Rückbau der einstigen Autobahnbrücken am Breitenbachplatz technisch machbar und verkehrlich zu bewältigen sei. Unklar blieb lediglich, ob der Tunnel an der Schlangenbader Straße zumindest teilweise erhalten bleiben oder außer Funktion genommen werden solle.

Ohne Tunnelfunktion, so die Studie, ergebe sich mehr Potenzial für eine umweltverträgliche und klimaschonende Stadt- und Verkehrsentwicklung am Breitenbachplatz. Allerdings sind für die Umsetzung dieser Vorzugsvariante noch weitere Untersuchungen nötig, darunter ein Verkehrs- und Schallimmissionsgutachten.

Text: red/nm