Das bestehende Karstadt-Gebäude soll wachsen – auch in den Himmel. Die Signa Real Estate plant mehrere neue Hochhäuser rund um das Areal. Ein entsprechendes Werkstattverfahren ist nun gestartet.
Sieben ausgewählte internationale Entwurfsteams sind jetzt zunächst beauftragt, innovative städtebauliche Ideen und Visionen für das Grundstück zu entwickeln. Der bestehende Standort des Karstadt-Warenhaus soll hierbei durch „weitere multifunktionale Nutzungen ergänzt werden“, wie es vom Senat heißt. Davon sollen mindestens 30 Prozent für Wohnen, kulturelle Einrichtungen, soziale Infrastruktur, Bildungseinrichtungen zur Verfügung stehen.
Mindestens zwei neue Hochhäuser
Signa hatte bereits vor einigen Jahren Planungen für das Areal vorgestellt: Drei Hochhäuser mit einer Höhe von bis zu 150 Metern sollten am Standort entstehen und auf 50.000 Quadratmetern reichlich Platz für den Einzelhandel bieten. Vom Bezirksamt wohlwollend aufgenommen, sorgte das Vorhaben bei der damaligen Bausenatorin Regula Lüscher für Kritik. Das neue Konzept sieht nunmehr zwei Hochhäuser mit maximal 120 Metern Höhe vor. Wie das Areal genau gestaltet werden könnte, soll jetzt das Werkstattverfahren zeigen. Die Entwürfe sollen im Januar 2023 vorgestellt werden.
Nachhaltiger Städtebau
„Die City-West wird städtebaulich geprägt durch die gut erhaltenen gründerzeitlichen Kieze rechts und links des Kurfürstendamms und die weit in die Stadt wirkende Silhouette der Hochhäuser im Zusammenspiel mit der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz. Das macht die besondere Attraktivität der City West aus. In diesen Kontext müssen sich die Konzepte der Entwurfsteams einfügen – wir brauchen am Kurfürstendamm höchst qualitätsvollen und nachhaltigen Städtebau mit guter Architektur und dem Fokus auf ein lebendiges und lebenswertes Berlin“, so Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt.
Dem Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Charlottenburg-Wilmersdorf Fabian Schmitz-Grethlein will aber auch einen Mehrwert für Anwohner schaffen: „Die Frage der Höhenentwicklung muss in Einklang gebracht werden mit modernen Anforderungen an einen abwechslungsreichen Nutzungsmix und dem Klimaschutz. Und nicht zuletzt: Das Projekt muss einen Mehrwert schaffen für die Bewohnerinnen und Bewohner des Bezirks ebenso wie für die Besucherinnen und Besucher Berlins.“
Text: kr