Menschen sitzen im Park am Olivaer Platz.
Byk lebte unweit des Olivaer Platzes. Bild: IMAGO/Joko

Zu Ehren von Alfred Byk wird am 1. Februar um 10.30 Uhr eine Gedenktafel am Olivaer Platz, gegenüber der Hausnummer 6, eingeweiht. Damit soll an den Physiker erinnert werden.

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft hat die Gedenktafel mit einer Spende der Fa. Byk-Chemie AG realisieren können. Sie wird am 1. Februar um 10.30 Uhr am Olivaer Platz, im Beisein des Urenkels von Alfred Byk, Dr. Miles Pattenden und des Vizepräsidenten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, Dr. Lutz Schröter, Dr. Stefan Wolff vom Deutschen Museum München eingeweiht. Byk lebte bis zu seiner Deportation in 1942 in einem Haus an der Pariser Straße 27.

Studium in Freiburg und Berlin

Der 1878 in Berlin geborene Alfred Byk wuchs in einer Familie auf, die zum jüdischen Wirtschafts- und Bildungsbürgertum gehörte. Sein Vater Heinrich, ein promovierter Chemiker, hatte 1873 in Berlin eine chemische Fabrik gegründet. Der Name Byk existiert auch heute noch in einer Nachfolgefirma. Nach dem elitären Französischen Gymnasium, das einen besonders hohen Anteil jüdischer Schüler aufwies, studierte Alfred Byk in Freiburg und Berlin, wo er 1902 mit einem chemischen Thema promovierte.

Ernennung zum Professor

Über die physikalische Chemie gelangte er zur theoretischen Physik. Hier verfasste er Arbeiten über die anfangs noch unverstandenen Kräfte in den Atomen und habilitierte sich 1906 bei Max Planck. In diesem Rahmen bewegte sich fortan seine Forschung, wenn er etwa die Quantentheorie der Gase und Flüssigkeiten behandelte. Als Nachfolger Max von Laues und Vorgänger von Lise Meitner war Byk zwischen 1909 und 1912 Assistent von Max Planck.

An der Berliner Universität wie an der Technischen Hochschule Berlin erhielt er 1921 beziehungsweise 1922 die Ernennung zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor. Im April 1933 wurde er zunächst beurlaubt und verlor im September seine Lehrbefugnis. Seine Frau Hedwig Byk, mit der er seit dem Jahr 1911 verheiratet war, wählte 1938 den Freitod.

Während die übrigen Verwandten Deutschland noch rechtzeitig verlassen konnten, darunter seine als Fotografin bekannt gewordene Cousine Suse Byk, gelang dies Alfred Byk nicht mehr. Im Juni 1942 wurde er aus seiner Wohnung abgeholt und nach Sobibor deportiert und ermordet.

Text: red