Eine Pflegefachkraft zieht einem Klienten einen Kompressionsstrumpf an.
Eine Pflegefachkraft zieht einem Klienten einen Kompressionsstrumpf an. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Berlin/Potsdam (dpa/bb) – Für Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen in Brandenburg sind selbst zu zahlende Anteile weiter gestiegen. Zum 1. Juli waren im ersten Halbjahr im Heim durchschnittlich 2256 Euro pro Monat fällig – fast 400 Euro mehr als Mitte 2022, wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab. Im bundesweiten Schnitt waren es 2548 Euro pro Monat. Belastungen wachsen damit auch mit inzwischen eingeführten Entlastungszuschlägen weiter, die mit der Aufenthaltsdauer steigen.

Ab dem vierten Jahr im Heim – dem Jahr mit dem höchsten Entlastungszuschlag – stiegen die Zuzahlungen nun im Schnitt auf 1452 Euro pro Monat. Das waren 185 Euro mehr als zum 1. Juli 2022, wie aus den neuen Daten hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.

In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten. Für Heimbewohner kommen dann noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen in den Einrichtungen hinzu. Seit 2022 gibt es neben den Zahlungen der Pflegekasse auch einen Entlastungszuschlag. Den Eigenanteil nur für die reine Pflege drückt das im ersten Jahr im Heim um 5 Prozent, im zweiten um 25 Prozent, im dritten um 45 Prozent, ab dem vierten Jahr um 70 Prozent. Nach einer Reform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sollen die Zuschläge Anfang 2024 erhöht werden.

Für die Auswertung wurden Vergütungsvereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Bundesländern ausgewertet. Die Daten beziehen sich auf Bewohner mit den Pflegegraden 2 bis 5.