Orchesterfesival
Junge Künstler musizieren beim Young Euro Classic-Festival. Bild: Kai Bienert

Debüts und Ur- und Deutsche Erstaufführungen: Young Euro Classic sorgt vom 5. bis 21. August für frischen Wind auf der Bühne des Konzerthaus Berlin.

Seit mehr als 20 Jahren spielen beim Festival in Berlin Jugendorchester aus aller Welt symphonische Meisterwerke auf höchstem Niveau.

Vielseitiges Programm

Das vielseitige Programm setzt sich alljährlich aus renommierten wie auch neueren Jugendorchestern zusammen, die das erste Mal bei Young Euro Classic auftreten. Auch Ur- und Deutsche Erstaufführungen gehören seit Anbeginn zum Festivalrepertoire.

In diesem Jahr feiern unter dem Motto „Hier spielt die Zukunft!“ sechs Orchester ihre Young Euro Classic-Premiere. Den Anfang macht am 11. August das Chineke! Junior Orchestra aus London. Dieses Jugendorchester versteht es sich als emanzipatorische Plattform für People of Color und möchte die Diversität in der Klassik vorantreiben.


Lesen Sie bitte auch: Young Euro Classic: Klassik unter freiem Himmel


Das Western Balkans Youth Orchestra wurde 2019 mit Musikern aus den sechs Nicht-EU-Ländern des ehemaligen Jugoslawiens gegründet. Am 14. August setzt das Orchester ein Zeichen für den Zusammenhalt in einer Region, die aktuell von ethnischen und politischen Spannungen geprägt ist.

Aus Polen ist am 17. August das International Lutos?awski Youth Orchestra zu Gast, das erste international besetzte Jugendorchester Polens überhaupt. Nicht nur nach dem bekanntesten polnischen Komponisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts benannt, stehen auch seine Werke im Zentrum der musikalischen Darbietungen des Orchesters.

Traditionsreiche Klangkörper

Hohe Erwartungen weckt auch die Premiere der Angelika Prokopp Sommerakademie der Wiener Philharmoniker am 18. August bei Young Euro Classic, werden die jungen Musikern doch von Mitgliedern des traditionsreichen Orchesters angeleitet.

Mit dem Orquesta Nacional Juvenil de Uruguay – Sodre ist am 19. August erneut ein Jugendorchester aus Lateinamerika erstmalig beim Festival zu Gast. Neben der musikalischen Ausbildung legt es besonderen Wert auf die geistige und kulturelle Entwicklung der Mitglieder. Eine Vielzahl internationaler Reisen und Auftritte seit der Orchestergründung 2011 fördern dieses Anliegen.

Das Bundesjazzorchester hat mit seinem Young Euro Classic-Debüt am 20. August ein besonderes Highlight zu bieten: Michael Gibbs, der unter anderem für Uriah Heep, Whitney Houston und Peter Gabriel komponiert hat und einer der wenigen unverwechselbaren Bigband-Komponisten und -Arrangeure ist, übernimmt die künstlerische Leitung.

Das Konzertprogramm widmet sich dem Werk der legendären Jazzsängerin Billie Holiday und wird durch exklusive Titel aus Gibbs‘ Privatarchiv ergänzt.

Erstmalig zu hören

Mit dem Europäischen Kompositionspreis schafft Young Euro Classic jedes Jahr einen Anreiz für die Jugendorchester, Ur- und Deutschen Erstaufführungen aus den Ländern der jungen Talente zu spielen.

Das Jovem Orquestra Portuguesa erkundet am 9. August mit der Uraufführung von „How to Plant a Sound” der erst 22-jährigen Portugiesin Marta Domingues die Greifbarkeit der Klänge.


Infos zu Terminen, Tickets und Preisen:

Tickets für 33 / 26 / 18 Euro

Tickets für das Kinderkonzert ab 5 Euro

Tickets gibt es über die Young Euro Classic-Webseite  
die Ticket-Hotline (030 – 8410 8909, erreichbar Montag–Sonntag: 10 – 18 Uhr)
und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.


Auch die Nationale Jugendphilharmonie der Türkei hat am 16. August eine Uraufführung im Gepäck: „Ottoman Miniatures II” des türkischen Komponisten Evrim Demirel ertönt unter Leitung von Cem Mansur weltweit erstmals.

Eine Uraufführung von der anderen Seite des Atlantiks präsentiert am 19. August das Orquesta Nacional Juvenil de Uruguay – Sodre: „The Road to Bremen“ ist ein Werk des Kosmopoliten Sergio Cervetti, das die Einsamkeit im Alter thematisiert.

Deutsche Erstaufführung

Mit dem Werk „Maria’s City“ des ukrainischen Komponisten und Cellisten Zoltan Almashi reist das Youth Symphony Orchestra of Ukraine an, das es am 10. August un­ter Leitung von Oksana Lyniv als Deutsche Erstaufführung präsentiert.

Das Orchestra Giovanile Italiana bringt am 12. August das 2004 von Massimiliano Matesic komponierte Sinfonische Bild „Klezmer Rhapsodie“ erstmals auf eine deutsche Bühne.

Und zu guter Letzt hat auch das Western Balkans Youth Orchestra eine Deutsche Erstaufführung in seinem Programm: „Feathers of Sorrow“ (2022) des albanischen Komponisten Gerti Druga, das den Versuch des Komponisten ver­handelt, mit dem Krieg in der Ukraine umzugehen.

Text: Red/Artefakt Kulturkonzepte