Berlin (dpa) – Starkregen, Hitzeperioden, Dürren – die Folgen des Klimawandels sind schon heute kaum zu übersehen. Gute Vorsätze zum Schutz der Umwelt haben viele, doch oft scheitert es an der Umsetzung. Woran liegt das? Damit beschäftigt sich die Ausstellung «Klima_X. Warum tun wir nicht, was wir wissen?», die am Freitag im Berliner Museum für Kommunikation eröffnet wird. Zuvor war sie bereits in Frankfurt am Main zu sehen.

Mit Bildern von überschwemmten Städten, geschrumpften Gletschern und Eisbären auf einer Mülldeponie spielt die Ausstellung bewusst mit den Emotionen der Besucherinnen und Besucher. Reagieren wir bockig, geschockt oder vielleicht kampfbereit angesichts des Ausmaßes der Klimakrise? Die Verantwortung soll laut den Kuratoren aber nicht auf den Einzelnen abgeschoben werden. «Es geht darum, dass Wirtschaft und Politik mitmachen», sagte Kurator Sebastian Daniel Mall bei einem Presserundgang am Donnerstag.

Schließlich hatte der US-amerikanische Klimaforscher Charles Keeling schon 1958 bewiesen, dass die Treibhausgaskonzentration durch die Verbrennung fossiler Energieträger ansteigt, wie ein Rückblick auf die Entwicklung der Klimaforschung in der Ausstellung zeigt. Doch nicht zuletzt Öl-Lobbyisten spielten das Ausmaß der Krise immer wieder herunter.

Durch zahlreiche Fakten zum Zustand der Erde macht die Ausstellung deutlich, dass es schlecht um die Gesundheit unseres Planeten steht. Trotzdem sollen Besucher das Museum mit einem positiven Gefühl verlassen, sagte Timo Gertler, der ebenfalls Kurator der Ausstellung ist. «Was wäre eigentlich, wenn wir nicht scheitern?», ist Gertler zufolge eine der zentralen Fragen der Ausstellung, die bewusst zum Handeln anregen soll. Am Ende der Ausstellung erwartet die Besucher daher ein utopischer Blick in die Zukunft. Denn: «Fachleute sind sich einig, wir können noch was tun», so Gertler.