Unter anderem Kommunalvertreter fordern einen vorgezogenen Ausbau der Vorpommern-Magistrale.
Unter anderem Kommunalvertreter fordern einen vorgezogenen Ausbau der Vorpommern-Magistrale. Foto: Stefan Sauer/dpa

Stralsund/Berlin (dpa/mv) – Aus der betroffenen Region kommt weiter Druck für einen zügigen Ausbau der als Vorpommern-Magistrale bekannten Bahnstrecke zwischen Berlin und Stralsund und bis auf die Insel Rügen. Bei einer Demonstration vor dem Bundeskanzleramt in Berlin versammelten sich nach eigenen Angaben etwa 120 und laut Polizei etwa 50 Unterstützer. Unterdessen forderte auch der verkehrspolitische Sprecher der Linksfraktion im Schweriner Landtag, Henning Foerster, der Bund müsse liefern. Bereits am Montag hatten SPD-Bundestagsabgeordnete die Fertigstellung bis 2030 gefordert. 

Der Ausbau der Vorpommern-Magistrale ist früheren Angaben zufolge mit etwa 500 Millionen Euro veranschlagt. Zwischen Berlin und Stralsund soll sie für eine Geschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde ausgebaut werden. Der Bund hatte den beschleunigten Ausbau während der Diskussion um das umstrittene Rügener LNG-Terminal in Aussicht gestellt. 

Wichtig auch für andere Bahnprojekte in Vorpommern

Eine im vergangenen Jahr beauftragte Planung sei seines Wissens allerdings Anfang des Jahres wieder auf Eis gelegt worden, sagte Günther Jikeli, Mitinitiator der Demo in Berlin. Der Ausbau der Vorpommern-Magistrale sei auch wichtig für andere Bahnprojekte in der Region. So hinge von ihr etwa die Wirtschaftlichkeit der neuerlichen Südanbindung Usedoms ab, sagte Jikeli, der Vorsitzender des Vereins Usedomer Eisenbahnfreunde ist. 

Frank Junge, Sprecher der SPD-Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern, Annika Klose, Sprecherin der SPD-Landesgruppe Berlin, und Stefan Zierke, Sprecher der SPD-Landesgruppe Brandenburg im Bundestag, haben sich nach eigenen Angaben mit einem Brief an die Bahn und das Bundesverkehrsministerium gewandt. Junge erklärte: «Der Ausbau stärkt unsere Wirtschaft, die Lebensqualität in der Region und die Vernetzung der nordostdeutschen Bundesländer.» 

Zuvor hatten sich bereits Bürgermeister aus Vorpommern mit einem Brief unter anderem an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gewandt und die Bedeutung der Strecke für die Kommunen betont. «Aufgrund der öffentlichen Debatte zur Finanzierungssituation der Deutschen Bahn verstärkt sich zunehmend der Eindruck, dass der Ausbau aufgrund fehlender Investitionsmittel gefährdet ist und die Priorisierung der Vorpommern-Magistrale scheitern könnte», hieß es darin. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), hatte kürzlich auf laufende Gespräche zum Thema verwiesen.