Berlin (dpa/bb) – Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) will die Lösung der Verkehrsprobleme nach der Sperrung der Ringbahnbrücke nicht zur Chefsache machen. «Irgendwie habe ich das Gefühl, in Berlin, so wie es irgendwo hakt, muss alles zur Chefsache werden», sagte er bei einem Besuch des Senats im Rathaus Schöneberg.
Er wisse gar nicht, wie oft er diese Forderung in seinen zwei Jahren als Regierender Bürgermeister schon gehört habe. «Und da kann ich nur sagen, das wird nicht funktionieren. Und ehrlicherweise, das muss auch gar nicht funktionieren, weil wir zehn starke Senatorinnen und Senatoren haben.»
Wegner fordert Tempo bei den Bauarbeiten
Er habe bei solchen Themen die Situation aber genau im Blick und führe Gespräche mit der Verkehrssenatorin und mit der Bundesautobahngesellschaft. «Das wird nicht von heute auf morgen gehen, dass diese Brücke wieder vollständig befahrbar ist», sagte Wegner.
Es müsse aber möglichst schnell gehen. «Und dabei muss alles geprüft werden», sagte Wegner. Das gelte für die schnelle Planung und Genehmigungszeit und für die Bauarbeiten – «nach Möglichkeit 24/7».
Abgeordnetenhaus diskutiert über das Verkehrschaos
«Und der zweite Punkt ist: Wie führe ich die Verkehre in dieser Zeit?», sagte der CDU-Politiker. «Wo kann man da Maßnahmen zurücknehmen?» Darüber habe Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) den Senat informiert. Diese Fragen würden auch bei der Sitzung im Abgeordnetenhaus am Donnerstag ein großes Thema.
Die Autobahngesellschaft des Bundes hatte die dreispurige Brücke auf der Stadtautobahn A100 am Mittwoch vergangener Woche vollständig gesperrt. Grund war ein Riss im Tragwerk, der sich unerwartet vergrößert hatte.
Die Folge war ein tagelanges Verkehrschaos. Seit Montagmorgen läuft der Verkehr zumindest wieder einspurig in Richtung Norden. Er wird dafür auf die Gegenfahrbahn umgeleitet.