Die Abgeordnete Melanie Kühnemann-Grunow (SPD).
Die Abgeordnete Melanie Kühnemann-Grunow (SPD). Foto: Joerg Carstensen/dpa/Archivbild

Berlin (dpa/bb) – Bei dem Wahlkreisbüro der SPD-Abgeordneten Melanie Kühnemann-Grunow in Berlin-Lichtenrade ist eine Fensterscheibe beschädigt worden. Sie sei vermutlich in der Nacht zu Dienstag mit einem Luftgewehr beschossen worden, teilte die SPD am Donnerstag mit. Dabei seien in der Scheibe mehrere Einschusslöcher entstanden, im Büro seien die Kugeln gefunden worden. Eine Sprecherin der Berliner Polizei sagte am Donnerstag, die Hintergründe seien noch nicht bekannt. Die Ermittlungen habe der Staatsschutz beim Landeskriminalamt übernommen.

Eine Mitarbeiterin des Wahlkreisbüros hatte die Beschädigung der Fensterfront am Mittwoch bemerkt und die Polizei alarmiert. Die Polizisten stellten auch eine Beschädigung an der Fassade des benachbarten Schnellimbisses fest. Nach Angaben der Polizei wurde ein Strafermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung eingeleitet. Details, wie es zu den Beschädigungen gekommen sei oder zu Tatverdächtigen könne die Polizei noch nicht nennen, sagte die Sprecherin.

Ein Angriff mit einer Schusswaffe auf das Büro einer Abgeordneten sei eine neue Dimension von Gewalt und Bedrohung, teilten die SPD-Landesvorsitzenden Franziska Giffey und Raed Saleh am Donnerstag mit. Der Beschuss des Bürgerbüros sei eine abscheuliche Tat und richte sich auch gegen die parlamentarische Demokratie. «Gewalt darf kein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein.»

CDU-Fraktionsvorsitzender Dirk Stettner sagte, seine Partei verurteile die Schüsse auf das Bürgerbüro der SPD-Abgeordneten auf das Schärfste. «Der Kollegin gilt unsere volle Solidarität. Der Vorfall verdeutlicht, dass wir mehr denn je unsere demokratischen Freiheitsrechte verteidigen müssen.» Der oder die Täter müssten konsequent verfolgt und hart bestraft werden.

Kühnemann-Grunow ist Mitglied der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus und gehört auch dem Präsidium des Landesparlaments an.