Eine Tafel mit Buchstaben und Zahlen in einer Berliner Kita.
Eine Tafel mit Buchstaben und Zahlen in einer Berliner Kita. Foto: Christoph Soeder/dpa

Berlin (dpa/bb) – Der Verband der Kleinen und Mittelgroßen Kitaträger (VKMK) in Berlin hat die Pläne der Koalition für ein «Kita- Chancenjahr» begrüßt. «Es ist ein wichtiger Schritt, frühzeitig Sprachdefizite bei Kindern zu erkennen, zu adressieren und jene hier gezielt zu stützen und zu fördern, um ihre schulische Vorbereitung zu verbessern», erklärte Geschäftsführer Lars Békési am Donnerstag.

CDU und SPD hatten sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, dass Kinder mit Sprachdefiziten und solche ohne Sprachstandsfeststellung im letzten Jahr vor der Schule verpflichtend eine Kita oder ein alternatives Bildungsangebot besuchen müssen. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) wollte am Nachmittag über die Umsetzung des Vorhabens informieren.

Nach den Worten Békésis legt der VKMK besonderen Wert darauf, die Beschäftigten ergänzender Sprachfördergruppen, die es derzeit außerhalb der Kitas gebe, bei dem neuen System einzubeziehen. Ohne diese Fachleute gäbe es noch mehr Kinder ohne erfolgversprechende Bildungsperspektiven in den Schulen, erklärte er.

Wichtig sei nun, Fort- und Weiterbildungsangebote für diese Personen zu schaffen und ihnen eine Übernahme in die multiprofessionellen Kita-Teams zu ermöglichen. «Andernfalls besteht die Gefahr, dass das Kita-Chancenjahr nicht den notwendigen Erfolg erzielen kann, da schlichtweg das benötigte pädagogische Fachpersonal fehlt.»

In Berlin gibt es bereits Regelungen für Kinder, die nicht richtig deutsch sprechen können: Diese sind eigentlich verpflichtet, in den 18 Monaten bis zur Einschulung eine Sprachförderung an einer Kita zu besuchen. In der Praxis wird die Regelung aber nur wenig umgesetzt, schon gar nicht nach einheitlichen Standards.