Der Campus der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg in Senftenberg.
Der Campus der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg in Senftenberg. Foto: Patrick Pleul/dpa

Cottbus (dpa/bb) – Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) möchte für ein attraktives Studienangebot ihre internationalen Partnerschaften mit anderen Hochschulen in Europa ausbauen. Seit Montag findet dazu in Cottbus eine Tagung der europäischen Hochschulallianz EUNICE statt. Die BTU ist bereits seit 2020 Teil des Netzwerks und arbeitet als einzige Universität in Deutschland in dieser Allianz mit neun weiteren Universitäten zusammen. 

In dem Hochschulnetzwerk sind neben der Cottbuser Uni unter anderem die spanische Universität Kantabrien, die Universität Catania in Italien und die Universität Vaasa in Finnland. Die EU-Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, bis Mitte 2024 die Zahl der Hochschulallianzen auf 60 auszuweiten – mit 500 beteiligten Hochschulen. 

Ziel der Kooperation mit den anderen Universitäten in Europa sei es, das Studienangebot, aber auch das Angebot in Lehre und Forschung zu erweitern, sagte der Vizepräsident für Internationales an der BTU, Wolfram Berger, der Deutschen Presse-Agentur am Montag. «Gerade wir als mittelgroße Uni können nicht alles selber machen und kooperieren deshalb über Ländergrenzen hinweg.» Die zehn Unis im Netzwerk hätten einiges gemeinsam: Wie Cottbus lägen sie nicht in größeren Metropolen, seien stark lokal verankert und befänden sich in einem Strukturwandelprozess.  

Für Studierende werden an diesen Unis Berger zufolge spezifische Kursangebote geschaffen, um sie bestmöglich auf den europäischen Arbeitsmarkt vorzubereiten. Es gehe dabei nicht nur um Studienwissen, sondern auch um Vermittlung interkultureller Werte, Digitalisierung und Sprachkompetenz, erläuterte er. Auf der Tagung in Cottbus, die bis kommenden Mittwoch dauert, soll sich mit den Uni-Präsidentinnen und Präsidenten darüber abgestimmt werden, wie die verschiedenen Regularien der einzelnen Länder zusammengebracht werden können. Diese müssten für Studierende, aber auch Forschende und Lehrende möglichst einfach gestaltet werden. 

Möglich seien neben Auslandssemestern auch zwei- bis dreiwöchige Aufenthalte an den jeweiligen Universitäten der Allianz, Praktika, aber auch gemeinsame Doktorandenprogramme, berichtete der Vizepräsident der BTU für Internationales. «Es ist auch die Chance für uns, hoch qualifizierte Leute in die Lausitz zu bringen»

Dem Netzwerk geht es laut Berger zudem darum, über das traditionelle Format des Studierens mit Bachelor- und Masterabschluss hinwegzudenken. Mit kürzeren Lerneinheiten oder Intensivkursen, die angerechnet werden, soll das Studium flexibler werden. «Ich habe schon das Gefühl, dass es eine neue Dynamik gibt», so Berger.