
Berlin (dpa/bb) – Nach mehrjährigen Diskussionen und Streitereien steht die angekündigte Schließung des Görlitzer Parks in der Nacht kurz bevor. Der Bau zahlreicher Eingangstore und neuer Mauer- und Zaunstücke ist weitgehend fertig, allerdings gibt es an der Wiener Straße noch einen größeren Eingang nur mit Drehkreuz, aber ohne abschließbares Tor.
«Wir sind zeitlich und finanziell im Rahmen», sagte ein Sprecher der zuständigen Senatsumweltverwaltung. Einige Arbeiten seien noch nicht abgeschlossen. Die Fertigstellung sei bis Ende des Jahres geplant. Einen Stichtag, ab dem die Tore abends abgeschlossen werden sollen und nur die Drehkreuze zum Verlassen des Parks in eine Richtung geöffnet bleiben, gebe es noch nicht.
Der von den Grünen geführte Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sieht aktuell noch größere Unklarheiten bei den Zuständigkeiten für Schließung und Kontrollen.
Demonstration und Klage
Für Freitagabend ist erneut eine Demonstration «Gegen die Schließung des Görlitzer Parks» angekündigt. Von einer «Krach-Demo» mit Trillerpfeifen und Topfdeckeln schreibt eine Initiative.
Außerdem will eine Gruppe gegen die nächtliche Schließung klagen. Zum Geldsammeln soll es am 10. Januar ein Konzert geben mit dem Titel «Gala gegen den Zaun». In der Ankündigung heißt es: «Wir Anwohner*innen können gegen die nächtliche Schließung des Görlis klagen – also machen wir das auch! Für die Klage brauchen wir Geld – also machen wir eine Spendengala.»
Mit der Schließung des Parks wollen Senat und Polizei die Drogen- und Gewaltkriminalität zurückdrängen. Die Polizei argumentiert, der Park falle dann als dunkler Rückzugs- und Versteckraum für die Dealer aus. Einige linke Gruppen kritisieren die Maßnahmen hingegen schon lange und protestierten dagegen, weil sie eine weitere Verdrängung der Drogenkriminalität in die umliegenden Wohngebiete befürchten.

