Gütersloh/Berlin/Potsdam (dpa/bb) – In Berliner Kitas arbeiten laut einer Studie immer weniger Fachkräfte. Der Anteil pädagogisch ausgebildeter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geht demnach in keinem anderen Bundesland so stark zurück. Das geht aus dem «Ländermonitoring frühkindliche Bildung» der Bertelsmann Stiftung hervor.
So kam im vergangenen Jahr nur noch etwa jedes dritte Kita-Team (35 Prozent) auf eine hohe Fachkraft-Quote, bei der mehr als acht von zehn Mitarbeitenden mindestens über einen Fachschulabschluss verfügen. Damit liegt Berlin immer noch über dem bundesweiten Durchschnitt von 23 Prozent, verzeichnet aber den größten Rückgang im Vergleich zu 2017. Damals erfüllte noch gut jedes zweite Kita-Team (53 Prozent) diese Quote.
Expertin: Arbeit mit Kindern braucht Qualifikation
Unter den pädagogisch Tätigen pro Kita empfiehlt die Arbeitsgruppe Frühe Bildung von Bund und Ländern perspektivisch eine Fachkraftquote von 85 Prozent pro Kita-Team, heißt es bei der Bertelsmann Stiftung. In einer Notsituation könne es vertretbar sein, Anforderungen vorübergehend zu senken, sagt Bildungsexpertin Anette Stein von der Stiftung.
Ein dauerhaftes Absenken des Fachkräfte-Anteils – wie es sich in vielen Bundesländern abzeichne – dürfe es aber nicht geben. Für die anspruchsvolle Arbeit mit den Kindern brauche es die entsprechende pädagogische Qualifikation.
Brandenburg mit deutlich besserer Quote
Der Anteil an Kita-Teams, die mit mindestens acht von zehn pädagogisch ausgebildeten Fachkräften arbeiten, liegt in Brandenburg mit gut 80 Prozent deutlich höher. Gegenüber 2017 gab es dabei kaum eine Veränderung.
Die Forscherinnen und Forscher betonen, dass es hier insgesamt dennoch zu wenig Personal in den Kitas gibt. Demnach sind 84 Prozent der Kinder in Gruppen mit nicht kindgerechten Personalschlüsseln. Dies wirke sich negativ auf die Qualität der pädagogischen Arbeit aus und könnte zur Überlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen.