Die Gewerkschaften ver.di und EVG haben für den 27. März zu Warnstreiks im Bahnverkehr aufgerufen. Wir fassen aktuell zusammen, welche Auswirkungen auf den Verkehr in Berlin und Umgebung zu erwarten sind…
Grundsätzlich beginnt der Großstreik Sonntagnacht um 0 Uhr und erstreckt sich über den ganzen Montag bis 24 Uhr. Es gibt jedoch Unterschiede bei den verschiedenen Verkehrsmitteln – eine Übersicht:
U-Bahnen, Busse, Trams (BVG)
Die gute Nachricht zuerst: Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben einen eigenen Tarifvertrag und streiken am Montag nicht. Das heißt, U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen fahren wie gewohnt (falls es zu keinen anderen Störungen des Betriebsablaufs kommt). Vereinzelte Auswirkungen des Streiks etwa durch verspätet eintreffende Fahrer sind möglich, sollten aber die Ausnahme bleiben. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass die Verkehrsmittel der BVG deutlich voller sein werden als an gewöhnlichen Werktagen.
S-Bahnen, Regional- und Fernverkehr (Deutsche Bahn)
Zunächst wird der Regional- und Fernverkehr, der zur Deutschen Bahn gehört – also auch die S-Bahn – komplett eingestellt. Es wird auch keinen Ersatzverkehr mit Bussen geben. Für die S-Bahn soll der Streik offiziell von 4 Uhr morgens bis 15 Uhr gelten. Es sei aber auch danach noch mit massiven Einschränkungen zu rechnen, meldet die Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ). Ob auf Strecken des Regionalverkehrs einzelne Züge gegen Abend wieder fahren werden, ist noch unklar.
Vom Streik betroffen ist auch das Bahnunternehmen ODEG, das unter anderem die Linie RE1 (Eisenhüttenstadt / Frankfurt/Oder – Brandenburg / Magdeburg) betreibt. Zwar streiken die Mitarbeitenden nicht selber, das Unternehmen ist aber abhängig von der Infrastruktur der DB Netz AG. Deshalb fallen auch die Züge der ODEG aus.
Autoverkehr
Obwohl auch Mitarbeitende der Autobahn GmbH, Abteilung Nordost, streiken, soll der sichere Betrieb auf den Autobahnen gewährleistet werden. Es ist jedoch dort wie auf allen anderen Straßen in und um Berlin mit erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen – insbesondere auf jenen Strecken, die von Berufspendlern frequentiert werden. Einschränkungen im Autoverkehr sind also wahrscheinlich.
Ein Nadelöhr könnte die A115 am Kreuz Zehlendorf in Richtung Autobahndreieck Nuthetal werden: Hier steht den Planungen nach ab Montag, 27. März bis voraussichtlich 5. April nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Flugverkehr
Warnstreiks sind am Flughafen BER nicht geplant. Doch die massiven Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr könnten zu Problemen bei der An- und Abreise führen. Die Zufahrtsstraßen zum Flughafen dürften ebenfalls stark belastet sein. Streichungen im innerdeutschen Flugverkehr sind zu erwarten.
Während viele Arbeitnehmer den Montag aufgrund der Einschränkungen im Home Office verbringen könnten, müssen Berliner und Brandenburger Schüler grundsätzlich ihrer Schulpflicht nachkommen. In Ausnahmefällen, wenn die Anfahrt zur Schule nicht möglich ist, können sie sich allerdings in Brandenburg vom Präsenzunterricht befreien lassen.
Text: nt