Mikrofone und Kopfhörer auf einem Tisch in einem Gerichtssaal.
Mikrofone und Kopfhörer auf einem Tisch in einem Gerichtssaal. Foto: Jonas Walzberg/dpa/Symbolbild

Berlin (dpa/bb) – Gegen drei Berliner Polizisten hat ein Prozess wegen mutmaßlicher Straftaten im Dienst begonnen. Vor dem Amtsgericht Tiergarten werden Vorgänge verhandelt, zu denen es in den Jahren 2016 und 2017 gekommen sein soll. So sollen zwei der 34- bis 47-jährigen Beamten im September 2016 zwei Männer wegen Verdachts auf Drogenhandel zu Boden gebracht, gefesselt und dann grundlos geschlagen und getreten haben. In einem anderen Fall sei eine bevorstehende Durchsuchungsaktion an zwei Drogenhändler verraten worden. Die Angeklagten haben zu Prozessbeginn am Montag zu den Vorwürfen geschwiegen.

Mit Durchsuchungen bei den drei Angeklagten waren die Ermittlungen im März 2017 bekannt geworden. Damals habe der Verdacht auf Korruption bestanden, hieß es nun am Rande der Verhandlung. Eine mutmaßliche Bestechlichkeit habe sich allerdings nicht erhärtet. Die Akten seien dann «lange liegengeblieben». Für die drei seit Jahren vom Dienst suspendierten Angeklagten sei das Verfahren eine massive Belastung, sagte eine Verteidigerin.

Es geht in der Verhandlung unter anderem um den Vorwurf der Strafvereitlung im Amt, der Körperverletzung im Amt und der Verletzung des Dienstgeheimnisses. Zudem soll ein 47-Jähriger im März 2017 in seinem Dienstspind drei Szenekugeln mit Heroingemisch aufbewahrt haben. Diesem Angeklagten werden insgesamt vier Taten vorgeworfen, den beiden weiteren Angeklagten jeweils zwei.

Einer der Verteidiger erklärte, die Vorwürfe seien zum Teil verjährt. Zudem sei es zu einer «rechtsstaatswidrigen Verfahrensverzögerung» gekommen. Der Prozess soll am 18. September fortgesetzt werden.