Berlin (dpa/bb) – Vor dem Hintergrund der Diskussion um Kinder und Jugendliche in Obdachlosenunterkünften fordert die SPD-Fraktion einen «Kindergipfel». Daran sollten Vertreter aus Politik, Verwaltung, Trägerlandschaft und Wissenschaft teilnehmen. «Wir sprechen hier nicht über Einzelfälle, sondern über Tausende Kinder in unserer Stadt, die in Not- und Gemeinschaftsunterkünften aufwachsen», sagte der familienpolitische Sprecher der Fraktion, Alexander Freier-Winterwerb.
Das sei zum Teil über Monate und Jahre hinweg so. Allein in den Bezirken Lichtenberg und Pankow seien rund 2.000 Minderjährige in solchen Unterkünften untergebracht. Das sei ein unhaltbarer Zustand.
In den Unterkünften gibt es oft keine Sozialarbeiter
«Diese Unterkünfte sind nicht für Kinder gemacht – sie bieten keinen Schutz, keine Stabilität, keine kindgerechte Umgebung», warnte der Abgeordnete. Oft fehle es dort auch an qualifizierten Sozialarbeitern.
Freier-Winterberg und die wohnungspolitische Sprecherin Sevim Aydin fordern deshalb einen sofortigen «Kindergipfel», bei dem über Maßnahmen zur Verbesserung der Lage beraten werden soll.
Dazu gehört nach ihren Vorstellungen unter anderem ein Sofortprogramm für geschützten Wohnraum für Familien mit Kindern, Sozialarbeit in allen Unterkünften und das Monitoring von Kinderschutzfällen.
«Kinder sind keine Randnotiz», sagte Aydin. «Berlin darf nicht hinnehmen, dass Kinder im Schatten der Wohnungsnot aufwachsen, ohne Perspektive und ohne Schutz.»