Kita Spandau Missbrauch
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In einer Spandauer Kita gibt es einen Verdacht auf mehrfachen Kindesmissbrauch. Seit Ende August laufen Ermittlungen gegen eine männliche Aushilfskraft.

Der Mann habe zwei Monate in der Kita gearbeitet, bestätigt der AWO-Kreisverband, der die Einrichtung betreibt, gegenüber dem „Tagesspiegel“ und dem Portal RTL.de. Demnach handelte es sich um einen 32-jährigen Mitarbeiter einer Zeitarbeitsfirma. Das Landeskriminalamt Berlin (LKA) ermittelt wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs. 

Die Einrichtung im Ortsteil Staaken ist eine von sechs AWO-Kitas im Bezirk Spandau. Nach Angaben der Polizei ermittelt das Landeskriminalamt bereits seit Ende August in dem Fall. Die erste Strafanzeige sei am 25. August von Eltern erstattet worden.

Eltern erstatteten Anzeige

Demnach soll es „zu sexuellen Handlungen an Kindern während der Betreuungszeiten“ gekommen sein, sagte eine Polizeisprecherin. Weitere vier Anzeigen zu Vorfällen, die sich ebenfalls noch vor dem 25. August ereignet haben sollen, sind in der vergangenen Woche erstattet worden.

Der Beschuldigte habe eine staatlich anerkannte Erzieherausbildung vorweisen können, berichtet der „Tagesspiegel“. Er  habe zudem ein – bei Kinderbetreuung stets nötiges – erweitertes Führungszeugnis des Bundesamtes für Justiz vorgelegt. Es habe keinerlei Einträge in dem Zeugnis gegeben. „Deshalb sind die Vorwürfe für uns so schockierend“, erklärte der AWO-Vorstand laut dem Bericht.

Tatverdächtiger stand unter Beobachtung

Mehrfach sollen die Eltern bei der Kita-Leitung auf den Mann hingewiesen haben. „Nachdem das hier gemeldet wurde, ist die betroffene Person unter Beobachtung gewesen, es hat auch Gespräche gegeben“, so Thomas Scheunemann vom AWO-Vorstand laut einem Bericht auf RTL.de

Außerdem soll noch einmal darauf hingewiesen worden sein, welche Distanz zwischen Kindern und Erziehern wichtig sei. Scheunemann: „Das haben wir also nicht ignoriert. Aber es gab keine konkrete Schilderung oder auch keine konkreten Anlässe, dass die betroffene Person etwas gemacht hat.“ Die Eltern hätten nur geschildert, dass der Erzieher ihnen merkwürdig vorkommen würde. „Aber das gibt keine Möglichkeit, die betroffene Person deswegen rauszuwerfen.“

Die betroffene Kita wurde bis zum Ende dieser Woche geschlossen.

Datum: 10. September 2021, Text: red/nm, Symbolbild: IMAGO/Panthermedia