Besinnlichkeit oder Shoppingwahn? Wie Weihnachten in diesem Jahr ohne Konsumstress gelingen könnte.
So langsam bringt sich Berlin in Weihnachtsstimmung. Doch bei dem einen oder anderen macht sich derzeit auch Panik breit. Denn je näher die Feiertage rücken, desto weniger Zeit bleibt, um Geschenke für alle Verwandten und Freunde, Partner und Kinder zu kaufen: Knapp drei Wochen sind es noch bis zum Weihnachtsfest.
Einfach mal nichts schenken?
Nur, was tun, wenn die meisten Verwandten und Freunde auf die Frage, was sie sich zu Weihnachten wünschen mit einem wenig inspirierenden „nichts“ antworten? Vielleicht, denke ich mir dieser Tage, wäre es sogar besser, ihnen diesen Wunsch zu erfüllen, damit am Ende nicht die obligatorischen Socken unter dem Weihnachtsbaum landen. Mit einigen Freunden und meinen Schwestern gilt mittlerweile bereits die Abmachung, sich zu Weihnachten tatsächlich nichts zu schenken. Sind Weihnachtsgeschenke in Zeiten der Klimakrise und einem ohnehin gesteigerten Konsumverhalten also vielleicht gar nicht mehr zeitgemäß? „Geschenke kommen nie aus der Mode“, sagte vor kurzem eine andere Freundin zu mir. Und überhaupt sei Konsum für sie gerade willkommene Abwechslung zur Pandemie-Tristesse.
Klimafolgen im Fokus
Und mit dieser Meinung scheint sie nicht allein zu sein. Die Deutschen greifen gerne mal tief in die Tasche, wenn es um Weihnachtsgeschenke geht: Selbst im vergangenen Pandemie-Winter wurden im Durchschnitt 499 Euro pro Kopf für Weihnachtsgeschenke ausgegeben. Doch macht sich derzeit auch ein Gegentrend bemerkbar: Viele Deutsche hinterfragen nicht nur die Sinnhaftigkeit mancher Geschenke, auch spielt das eigene Konsumverhalten angesichts des Klimawandels inzwischen eine wichtige Rolle bei der Planung des Weihnachtsfestes.
Noch sagen die Fakten anderes aus: 2019 wurden laut Bundesumweltamt weltweit mehr als 100 Milliarden Pakete verschickt, Verpackungsmüll und zahlreiche Retouren inklusive. Das wird 2021 nicht viel anders sein, auch wenn es aufgrund der Corona-Pandemie vor allem in Asien zu Problemen innerhalb der Lieferketten und zu einer entsprechenden Verknappung von Waren im Online-Handel kommt.
Geschenke „mit Sinn“
Mir persönlich bereitet es seit einigen Jahren ohnehin mehr Freude, zu schenken als selbst beschenkt zu werden. Wie wäre es deshalb in diesem Jahr mit „Geschenken mit Sinn“ und sozialer Komponente? Zum Beispiel mit Spenden im Namen des Beschenkten an eine Organisation oder mit einer Tierpatenschaft, wie sie unter anderem die Umweltschutz-Organisation WWF anbietet. Wer es regionaler mag: Das Tierheim Berlin veröffentlicht jedes Jahr einen Wunschzettel für ihre tierischen Bewohner – vom Kratzbaum bis zum Sofa für Tiere mit Gelenkproblemen. Wer Spenden möchte, kann die Produkte einfach kaufen oder bestellen und anschließend an das Tierheim übergeben.
Text: kr, Bild: iStock / Getty Images Plus / ASIFE