Ein Böller explodiert.
Ein Böller explodiert. Foto: Frank Hammerschmidt/dpa/Symbolbild

Berlin (dpa/bb) – Wenige Wochen vor Silvester verstärken Polizei und Feuerwehr in Berlin noch einmal ihre vorbeugenden Maßnahmen gegen Gewaltausbrüche. Dazu zählen weitere Präventionsveranstaltungen in Problemkiezen, Jugendschutzkontrollen und die Planung von Polizeibegleitung für Feuerwehreinsätze. Polizei und Feuerwehr wollen zudem in der Nacht enger zusammenarbeiten, um die Gefahrenlage zu analysieren und Freiwillige Feuerwehren von den gefährlichen Orten fernzuhalten. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine CDU-Anfrage hervor.

In den kommenden Wochen will die Polizei noch mal gezielt auf Schüler und andere Bewohner vor allem in den entsprechenden Stadtteilen in Neukölln, Schöneberg, Wedding und Gesundbrunnen zugehen. In Schulen und Jugendeinrichtungen soll über die Angriffe auf Polizisten und Feuerwehrleute mit Feuerwerkskörpern und die drohenden Strafen gesprochen werden, kündigte der Senat an.

Gemeinsam mit den Ordnungsämtern gebe es Jugendschutzkontrollen, Anwohner sollten sensibilisiert werden «über einen gesetzeskonformen und respektvollen Umgang untereinander sowie in Bezug auf Einsatzkräfte der Polizei und der Feuerwehr an Silvester», schreibt der Senat. Geplant waren außerdem auch Kontakte zu Moscheen, «um über den Inhalt der Präventionsbotschaften zu informieren». Angesprochen wurden bereits auch die Eltern an den Schulen.

Die Feuerwehr empfiehlt ihren Leuten, in der Silvesternacht bestimmte Schutzausrüstung zu tragen, zudem werden ergänzende Schulungen angeboten. Es gibt Informationen zur Notruf-Funktion im Digitalfunk. Das sogenannte Einsatznachsorgeteam zur psychologischen Betreuung nach schwierigen Einsätzen wird Silvester verstärkt und soll auch am 1. Januar bereit stehen.

Außerdem sollen Polizisten Feuerwehrleute zum richtigen Verhalten in Gefahrensituationen beraten und schulen. Die Empfehlungen fließen auch in die Dienstanweisungen der Feuerwehr zu Silvester ein. In absehbar schwierigen und gefährlichen Situationen wird die Feuerwehr von der Polizei begleitet, heißt es in der Antwort der Senatsinnenverwaltung.

In der vergangenen Silvesternacht waren Polizisten, Feuerwehrleute und Sanitäter in einigen deutschen Großstädten bei ihrer Arbeit behindert sowie vor allem von jungen Männern mit Böllern und Raketen beschossen worden. Heftige Ausschreitungen gab es in Teilen von Berlin-Neukölln sowie in anderen Stadtteilen.

Berlins frühere Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) rechnet auch in diesem Jahr wieder mit ähnlichen Vorkommnissen. Verstärkt werden könnten sie auch durch den Krieg in Israel und die Aufregung in manchen indirekt betroffenen arabischstämmigen Bevölkerungsgruppen etwa in Neukölln und Mitte.