Justin Butler berichtete, dass er mit Affenlauten beleidigt wurde. (Archivbild)
Justin Butler berichtete, dass er mit Affenlauten beleidigt wurde. (Archivbild) Foto: Frank Hammerschmidt/dpa

München (dpa) – Der Rassismusvorfall beim Auswärtsspiel gegen den TSV 1860 München hat den attackierten Drittliga-Fußballer Justin Butler vom FC Energie Cottbus schwer getroffen. Er sei schon sehr aufgewühlt, sagte der 24-Jährige in einer Mitteilung seines Clubs über die Vorkommnisse am Samstag. «Es war ein wirklicher Schockmoment für mich und eine Erfahrung, auf die ich lieber verzichtet hätte. Es ist erschreckend, dass es in einer aufgeklärten und modernen Welt wie unserer immer wieder zu solchen Vorfällen kommt.»

Rassismus dürfe nirgends in der Gesellschaft einen Platz finden, sagte Butler. «Nicht auf der Straße, nicht im Internet und auch nicht auf dem Fußballplatz. Menschen nach ihrer Hautfarbe zu beurteilen, sie abzuwerten und mit Affen zu vergleichen, das ist ein Schande.» Er dankte Fans, Teamkollegen und beiden Clubs für die Aufmunterung und Unterstützung, die er seitdem erfahren habe.


Zuschauer des Stadions verwiesen

Die Partie in München war von der Beleidigung des schwarzen Profis überschattet worden. Butler hatte nach Angaben von Schiedsrichter Konrad Oldhafer berichtet, dass er von der Tribüne mit Affenlauten beleidigt worden war. Der Unparteiische unterbrach die Partie, die die Münchner mit 3:0 (2:0) gewannen, und setzte sie erst nach knapp zehn Minuten fort. Ein Zuschauer wurde nach Aussage des Referees des Stadions verwiesen. Die Gastgeber entschuldigten sich bei Butler und Energie Cottbus. Man werde den Zuschauer mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zur Rechenschaft ziehen, hieß es.

Als «erschreckend» hatte Cottbus-Spieler Axel Borgmann den Vorfall kommentiert. «Es ist traurig, dass es immer wieder Thema ist.» Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz meinte, er habe «zum Schiedsrichter gesagt, er kann das Spiel abbrechen, um ein Zeichen zu setzen. Wir sind der Verlierer, das Ergebnis war 2:0. Einfach mal ein Zeichen setzen, wir reden immer, aber keiner handelt.»