Berlin (dpa) – Mehr als ein Jahr nach der Attacke auf den jüdischen Studenten Lahav Shapira beginnt in Berlin am Dienstag (9.30 Uhr) der Prozess gegen einen Kommilitonen des Opfers. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 24-jährigen mutmaßlichen Täter gefährliche Körperverletzung vor. Sie geht davon aus, dass antisemitische Motive der Grund für die Tat waren.
Laut Anklage war das politische Engagement des jüdischen Studenten Shapira im Kontext mit dem Terroranschlag der islamistischen Hamas auf Israel ausschlaggebend für den Angriff vom 2. Februar vergangenen Jahres in Berlin-Mitte. Das 31-jährige Opfer erlitt dabei laut Anklage eine komplexe Mittelgesichtsfraktur und eine Hirnblutung.
Shapira tritt in dem Verfahren als Nebenkläger auf. Er soll als erster Zeuge gehört werden. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, kündigte an, das Verfahren verfolgen zu wollen.
Für den Prozess vor dem Amtsgericht Tiergarten sind laut einer Sprecherin zunächst zwei Tage eingeplant. Ein Urteil könnte am 17. April gesprochen werden.