Berlin (dpa) – Nach jahrzehntelangem Untertauchen in Südamerika steht im Prozess gegen zwei Männer wegen eines gescheiterten linksextremen Sprengstoffanschlags in Berlin am Dienstag (ab 9.30 Uhr) das Urteil an. Erwartet wird, dass das Gericht eine Gefängnisstrafe von höchstens zwei Jahren verhängt und sie zur Bewährung aussetzt. Die beiden Angeklagten Peter K. (65) und Thomas W. (62) könnten dann in Freiheit leben.
Vorausgegangen war eine sogenannte Verständigung zwischen den Prozessbeteiligten. Die Männer kamen für den kurzen Prozess vor dem Berliner Kammergericht nach Deutschland zurück und gestanden die Tat. Dafür stellte das Gericht Bewährungsstrafen in Aussicht.
Laut ihrem Geständnis planten Peter K. und Thomas W. und ein inzwischen gestorbener Komplize als Gruppe unter dem Namen «Das K.O.M.I.T.T.E.E.» 1995 den Anschlag auf das im Bau befindliche Abschiebegefängnis in Berlin-Grünau. Abschiebungen von kurdischen Unterstützern der verbotenen Arbeiterpartei PKK in die Türkei sollten verhindert werden. Der Anschlag mit 120 Kilogramm Sprengstoff in Propangasflaschen scheiterte, weil beim Umladen eine Polizeistreife auftauchte. Die Männer flüchteten aus Deutschland.