Ein Schüler meldet sich, während die Lehrerin an die Tafel schreibt.
Ein Schüler meldet sich, während die Lehrerin an die Tafel schreibt. Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Potsdam (dpa/bb) – Der Plan, dass Lehrkräfte in Brandenburg wegen des Lehrermangels später in Rente gehen, wird zunächst verschoben. Das kündigte das Bildungsministerium am Dienstag in Potsdam an. «Es gab zahlreiche Rückmeldungen interessierter Lehrkräfte, die Zahl war jedoch noch nicht hoch genug für einen zeitnahen positiven Effekt beim Personalbedarf», teilte das Ressort mit. Die Gründe seien etwa eine andere Lebensplanung oder die noch offenen Konditionen für das Modell. «Das Interesse der Lehrkräfte war aber so groß, dass nun Eckpunkte für ein zunächst zeitlich begrenztes Modellprojekt 63+ zum 1. Februar 2024 erarbeitet werden.»

«Viele lebensältere Lehrerinnen und Lehrer teilten uns mit, dass der Vorschlag für sie attraktiv ist, bei mehr entlastenden Anrechnungsstunden im Schuldienst zu bleiben und weiterhin zu unterrichten», sagte Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD). «Oft stand dieser Entscheidung lediglich ihre fortgeschrittene persönliche Lebensplanung entgegen.» Das Ministerium habe die Hinweise aufgenommen und werde die Bedingungen für das Projekt ausbauen.

Für das kommende Schuljahr ist laut Ministerium die Neueinstellung von mindestens 1800 Lehrkräften erforderlich. So viele ausgebildete Lehrer und Seiteneinsteiger werden aber kaum zu finden sein. Deshalb will Freiberg unter anderem Lehrer ab dem 63. Lebensjahr mit reduzierten Unterrichtsstunden verlocken, nicht vorzeitig in Rente zu gehen.

CDU-Bildungspolitiker Gordon Hoffmann forderte am Dienstag, die Zuverdienstgrenze für Lehrerinnen und Lehrer im Ruhestand ähnlich wie in Nordrhein-Westfalen aufzuheben, um ihnen einen Anreiz für eine Rückkehr in den Schuldienst zu geben.