Polizisten in der Silvesternacht im Einsatz.
Polizisten in der Silvesternacht im Einsatz. Foto: Julius Schreiner/dpa

Berlin (dpa/bb) – Menge und Gefährlichkeit illegaler Feuerwerkskörper sind in der zurückliegenden Silvesternacht auf den Straßen Berlins gestiegen. «Das bekommen wir ganz klar von den Einsatzkräften gespiegelt», sagte Benjamin Jendro, Sprecher des Landesverbandes der Gewerkschaft der Polizei (GdP). «Es werden immer mehr, die Raketen, Böller und Batterien für Angriffe nutzen, die Zahl der Kugelbomben steigt.» 

Auch nach Einschätzung eines Polizeisprechers hat die Verwendung von illegalem Feuerwerk zugenommen. «Einige Leute scheinen anscheinend eher bereit, ein höheres Risiko einzugehen, um besondere Effekte zu erzielen – welcher Effekt das auch immer ist.»

Kugelbomben sind wegen ihrer hohen Explosionskraft hierzulande eigentlich nicht für den Allgemeingebrauch zugelassen. Über den Jahreswechsel explodierten in Berlin solche gefährlichen Sprengkörper vermehrt. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt und Gebäude beschädigt. 

Erneut Ruf nach Verkaufsverbot 

Die GdP forderte erneut ein Verbot für den Verkauf von Pyrotechnik für Privatpersonen. «Da führt kein Weg dran vorbei», so der Sprecher. Auch der Berliner Grünen-Politiker Vasili Franco postete bei X: «Wer es mit der Sicherheit ernst meint, kommt an einem Verkaufsverbot im Vorfeld und flächendeckenden Verbotszonen nicht vorbei.»

Sollte das Thema auf Bundesebene nicht durchsetzbar sein, forderte die Gewerkschaft von der Berliner Landespolitik mehr eigene Maßnahme. Als Beispiele nannte Jendro stärkere Beschränkungen beim Verkauf von Böllern und zentrale Veranstaltungen etwa auf dem Tempelhofer Feld. «So kann man Leute von der Straße ziehen.» 

Ein Böllerverbot für die gesamte Hauptstadt ist aus Sicht von Polizei und Gewerkschaft nicht umsetzbar. Um so eine Maßnahme zu kontrollieren, seien allein in Berlin rechnerisch mehr als 200.000 Einsatzkräfte nötig. «Das geht nicht», so Jendro. Bundesweit gibt es mehr als 300.000 Polizistinnen und Polizisten.