Ein Schild mit der Aufschrift «Polizei» hängt an einem Polizeipräsidium.
Ein Schild mit der Aufschrift «Polizei» hängt an einem Polizeipräsidium. Foto: Roland Weihrauch/dpa/Symbolbild

Berlin (dpa/bb) – Die Polizei hat in Berlin-Neukölln eine besetzte Wohnung geräumt. Zwei Frauen und ein Mann wurden bei dem Einsatz am Sonntag in der Hermannstraße vorübergehen festgenommen, wie die Behörde am Montag mitteilte. Zuvor habe der Hauseigentümer die Polizei eingeschaltet. Demnach hielten sich in einer seiner Wohnungen in der zweiten Etage mehrere Menschen widerrechtlich auf. Diese hätten die Schlösser ausgetauscht, hieß es von der Polizei. Aufgrund eines Räumungsersuchen des Eigentümers drangen Polizisten am Abend in die Wohnung ein. Begleitet wurde der Einsatz nach Polizeiangaben vom Protest von zunächst etwa 50, später rund 70 Menschen vor dem Haus.

Es werde wegen Hausfriedensbruch und Verstoßes gegen das Versammlungsfreiheitsgesetz ermittelt, teilte die Polizei mit. Die Versammlung vor dem Gebäude sei nicht angemeldet gewesen. Auf Transparenten und in Redebeiträgen hätten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Solidarität mit der Besetzung bekundet. Die drei Besetzer seien gegen 22.00 Uhr nach den polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gekommen, hieß es. Daraufhin hätten auch die anderen Menschen größtenteils den Ort verlassen.

Zu der Versammlung war von Unterstützern wie der «Aktionsgruppe zur Unterstützung der H48» in den sozialen Medien aufgerufen worden. Nach Medienberichten wird das gesamte Haus nach Angaben von linken Aktivisten ausschließlich von Wohngemeinschaften bewohnt. Die Eigentümer planen demnach eine Umwandlung in Büroflächen. Die besetzte Wohnung stehe seit mehr als zwei Jahren leer, schrieben Medien mit Verweis auf Aussagen von Hausbewohnern und Aktivisten.