Ein Plakat „Ich mag alle Farben außer Braun!“ wird auf einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus hochgehalten.
Ein Plakat „Ich mag alle Farben außer Braun!“ wird auf einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus hochgehalten. Foto: Andreas Arnold/dpa

Berlin (dpa/bb) – Die Berliner Polizei geht davon aus, dass sich mehr Menschen als zunächst angekündigt an einer Demonstration gegen rechts beteiligen. Man rechne mit mehreren Tausend Menschen bei der Versammlung am Sonntagnachmittag im Regierungsviertel, sagte eine Polizeisprecherin. Von den Veranstaltern angekündigt sind bislang 1000 Teilnehmer für die Demo unter dem Motto «Demokratie verteidigen: Zusammen gegen Rechts». Diese soll auf dem Platz der Republik vor dem Bundestag starten und dort wieder enden nach einem Zug durch das Regierungsviertel. Auch in anderen Städten sind am Sonntag wieder Demonstrationen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus geplant.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) begrüße es sehr, «wenn möglichst viele Menschen zeigen, dass es in Berlin keinen Platz für rechte Hetze oder Hass gibt», erklärte Senatssprecherin Christine Richter. Wegner selbst könne leider wegen anderer Verpflichtungen nicht teilnehmen. Am Sonntagnachmittag wird im Olympiastadion in Berlin vor dem Spiel gegen Fortuna Düsseldorf des plötzlich gestorbenen Hertha-Präsidenten Kay Bernstein gedacht.

Nachdem bereits am Freitag und Samstag in zahlreichen Städten Hunderttausende Menschen auf die Straßen gegangen waren, rechneten die Veranstalter der Proteste etwa in München, Köln und Berlin am Sonntag wieder mit Tausenden Teilnehmern. Auslöser der Demonstrationen ist ein Bericht des Medienhauses Correctiv aus der vergangenen Woche über ein bis dahin nicht bekanntes Treffen von Rechtsradikalen in einer Potsdamer Villa vom 25. November. An dem Treffen hatten auch mehrere AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen.