Der frühere Brandenburger Ministerpräsident Matthias Platzeck will im Ukraine-Krieg Friedensverhandlungen.
Der frühere Brandenburger Ministerpräsident Matthias Platzeck will im Ukraine-Krieg Friedensverhandlungen. Foto: Soeren Stache/dpa

Potsdam (dpa/bb) – Brandenburgs früherer Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) fordert neben der Solidarität mit der Ukraine auch Friedensverhandlungen mit dem Aggressor Russland. «Die Versuche müssen erstmal gemacht werden. Die Uraufgabe von Diplomatie ist, 100 Türklinken anzufassen und Lösungsansätze zu suchen», sagte Platzeck der Tageszeitung «Taz». «Diplomatie kennt viele Wege. Es gibt auch diplomatische Bemühungen, die kommen nicht an die Öffentlichkeit, und das ist auch gut so.»

Die Wahlergebnisse in Sachsen und Thüringen zeigten, dass den Menschen dort das Thema sehr wichtig sei. «Bei der Frage Krieg und Frieden in der Ukraine haben wir völlig zurecht gesagt, wir unterstützen die Ukraine mit Waffen. Kein Land in Europa hat das so umgesetzt wie Deutschland, aber das reicht den Menschen nicht, weil sie zum Beispiel Ängste haben vor einer Eskalation bis hin zu einem Atomkrieg», sagte Platzeck. «Auf diese beiden Fragen haben wir keine zufriedenstellenden Antworten gefunden, die den moralischen und sachlichen Anforderungen genügen. Das hat sich ein Ventil gesucht.» Platzeck hatte 2022 sein Amt als ehrenamtlicher Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums aufgegeben.