Berlin (dpa/bb) – Die Planungen für ein großes Wohnungsbauprojekt in Berlin-Buch sind einen Schritt weiter. Der Senat beschloss am Dienstag einen sogenannten Rahmenplan zum Neuen Stadtquartier Buch – Am Sandhaus, wie der zuständige Senator Christian Gaebler (SPD) mitteilte. Auf dem Areal sollen nach seinen Angaben bis zu 2700 Wohnungen entstehen. Wie viele es genau werden, soll im nun folgenden Bebauungsplanverfahren geklärt werden.
Laut Gaebler könnten die Bauarbeiten Ende 2024 starten und 2026 die ersten Wohnungen fertig sein. Gegen Ende des Jahrzehnts könnte der neue Stadtteil komplett sein. Insgesamt umfasst das Areal in der Nähe des S-Bahnhofs Buch 193 Hektar, hiervon sollen 21 Hektar bebaut werden. Wohnungen entstehen laut Gaebler auch auf dem Gelände eines früheren Krankenhauses der DDR-Staatssicherheit: Die Gebäude sollen entgegen ersten Planungen nicht abgerissen, sondern umgebaut werden.
An dem Projekt gibt es seit längerer Zeit Kritik: Naturschützer warnen davor, das Feuchtgebiet Moorlinse zu zerstören, das Amphibien, Reptilien und Vögeln Lebensraum bietet. Andere Kritiker verweisen auf einen pädagogisch betreuten Abenteuer-Spielplatz auf dem Areal. Anwohner wiederum befürchten eine starke Veränderung der Gegend durch ein Neubaugebiet mit Sechs- oder Siebengeschossern.
Gaebler verwies auf den breiten Planungs- und Beteiligungsprozess, der nun in den Rahmenplan gemündet sei. Er sprach von einem guten Beispiel, wie unterschiedliche Interessen vom Bedarf an neuen Wohnungen über den Naturschutz bis zur verkehrlichen Anbindung gleichermaßen berücksichtigt würden. Das neue Wohngebiet solle «autoarm» sein, der Abenteuerspielplatz und der Naturerfahrungsraum Moorwiese würden erhalten.