Jens Spahn, Daniel Funke, Micaela Schäfer, Julian F.M. Stoeckel und Hendrik Streeck bei der Festlichen Opernnacht 2024. Foto: IMAGO / Future Image
Jens Spahn, Daniel Funke, Micaela Schäfer, Julian F.M. Stoeckel und Hendrik Streeck bei der Festlichen Opernnacht 2024. Foto: IMAGO / Future Image

Am zweiten November war es wieder soweit. Festliche Opernnacht und die Deutsche Oper Berlin erstrahlte wiedermal im Zeichen der roten AIDS-Schleife.

Die neue Vorstandsvorsitzende der Deutschen Aids-Stiftung, Anne von Fallois, erfindet auch 2024 wieder eines der wichtigsten gesellschaftlichen Ereignisse im Berliner Veranstaltungsleben in Eigenregie neu. Die “Festliche Opernnacht“, die seit vielen Jahren zu den Höhepunkten der Berliner Benefiz-Welt gehört, wird zeitgemäßer und kommunikativer.

Internationale Openstars

Unter der Schirmherrschaft des regierenden Bürgermeisters Kai Wegner begrüßte der Finanzsenator Stefan Evers (CDU) die Gäste mit einer flammenden Rede. Unter der Moderation von Tenor Rolando Villazòn erlebten die Gäste eine glamouröse Gala mit renommierten internationalen Opernstars wie Joseph Calleja, Golda Schulz und Nils Wanderer, mehrfacher Preisträger renommierter Gesangswettbewerbe, der speziell für diese Veranstaltung einen Song schrieb.

Die Gala hat sich in den 30 Jahren ihres Bestehens, zu einem wichtigen Berliner Benefiz-Event entwickelt, welches durch Spendenerlöse Menschen mit HIV-Erkrankung unterstützt.

Kraftvolles Zeichen der Gesellschaft

„Wir wollen ein kraftvolles Zeichen gesellschaftlicher Solidarität setzen, denn der Erlös kommt Menschen mir HIV in Deutschland und im südlichen Afrika zugute“ sagt die neue Organisatorin. HIV ist immer noch unheilbar, aber es kann mit der Hilfe vieler Hilfsbereiter besiegt werden. Dafür ist finanzielle und aufklärerische Unterstützung unabdingbar. Es geht auch darum, Vorurteile abzubauen und jenen Organisationen, Vereinen, Kliniken und Privatpersonen zu danken, die sich seit so vielen Jahren für dieses Projekt einsetzen.

Die Künstler haben für diese Gala auf ihre Gage verzichtet und reihten sich auf der Afterparty in die Besuchermenge ein. Das gibt das Gefühl von Verbundenheit gemeinsam für ein besonders wichtiges Thema für andere Menschen dar zu sein.

Aufklärung und Prävention im Fokus

Jedes Jahr gibt das Robert Koch-Institut die neuen Schätzungen zu HIV und Aids bekannt. Die aktuellen Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2021. Demnach haben sich in besagtem Jahr weitere 1800 Menschen mit dem HI-Virus infiziert, womit die Zahl der in Deutschland mit HIV lebenden Menschen auf 90800 angestiegen ist.

Deshalb sind Aufklärung und Prävention so unglaublich wichtig. Menschen mit HIV können bei rechtzeitiger Behandlung ein fast ganz normales Leben führen. Mütter, die HIV infiziert sind, können bei rechtzeitiger Behandlung ein gesundes Baby zur Welt bringen. Leider erfahren diese Menschen, egal ob im Job, in der Freizeit, in Sachen Sexualität oder bei der Familienplanung Ablehnung und Diskriminierung.

Aber zurück zur illustren Bühne: die AIDS-Gala macht das Spenden selbst zum Event. Statt einer reinen Überweisungskampagne durften sich die Gäste auf originelle Aktionen freuen, die den Geldbeutel für einen guten Zweck spielerisch lockern sollten. Diese Gala bereicherte nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich, so die Meinung vieler Gäste. Das neue Konzept der Gala, ist nicht nur kosmetischer Natur. Die Preise für die Eintrittskarten waren deutlich niedriger, als in den Jahren zuvor.

Mehr Benefiz und weniger Chichi

„Wir wollen mehr Benefiz und weniger Chichi“, so Pressesprecherin Wenke Vendt. In den vergangenen Jahrzehnten habe sich die Operngala zu einem der wichtigsten Charity-Events in Berlin entwickelt. Das habe allerdings auch dazu geführt, dass die Karten sehr teuer wurden. Zudem sei die Bewirtung ohnehin immer Teil des Eintrittspreises gewesen. Das „All You Can Eat“- Konzept passt nicht mehr in die heutige Zeit, denn es geht auch darum, dass weniger Lebensmittel verschwendet werden.

Nun konnten sich die Gäste als Selbstzahler vor Ort versorgen und die Tickets wurden somit deutlich günstiger. Reichen die Preise der Karten nun von 36 Euro bis 184 Euro, so lagen die Preise im vergangenen Jahr noch zwischen 260 und 650 Euro. Mit dem neuen Konzept können so mehr Menschen an diesem wundervollen Event teilhaben.

Text: Catherina Oostveen