Ab 1. Juni fahren Berliner für neun Euro im Monat mit Bus und Bahn. Bild: IMAGO / Jochen Eckel
Ab 1. Juni fahren Berliner für neun Euro im Monat mit Bus und Bahn. Bild: IMAGO / Jochen Eckel

Das Neun-Euro-Ticket startet deutschlandweit am 1. Juni 2022. Abo-Kunden bei der BVG nehmen automatisch an der Aktion teil. Wie ihr Guthaben verrechnet werden soll, ist noch nicht klar.

Am 1. Juni 2022 soll das sogenannte „9 für 90-Ticket“ oder auch „Neun-Euro-Ticket“ bundesweit eingeführt werden. Fahrgäste können damit drei Monate lang für je neun Euro pro Monat den ÖPNV nutzen. Das Ticket soll an Schaltern und Automaten, sowie online und über die verschiedenen BVG-Apps zur digitalen Buchung erhältlich sein.

Vorverkauf startet in Kürze

Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) startet der Vorverkauf für das Neun-Euro-Ticket „in Kürze“, wie das Unternehmen auf seiner Webseite mitteilt.

Zwischen dem 1. Juni und dem 31. August 2022 sollen mit dem Neun-Euro-Ticket bundesweit Fahrten im ÖPNV sowie in den Regionalzügen der Zweiten Klasse möglich sein. Ausgenommen sind Züge des Fernverkehrs wie ICE, IC und EC. Für diese Züge brauchen Reisende weiterhin ein normales Ticket.

Abo-Kunden brauchen nichts weiter zu tun

Für Berliner, die bereits ein Abonnement bei der BVG haben, brauchen laut Aussage des Unternehmens nicht weiter zu tun, um die Vorteile des Neun-Euro-Tickets nutzen zu können. „Im Aktionszeitraum wird der Preis für Abonnenten auf 9 Euro pro Monat reduziert“, wird mitgeteilt.

Das bedeutet: Wer monatlich zum Beispiel für eine VBB-Umweltkarte im AB-Bereich momentan noch 63,42 pro Monat im Abo zahlt, für den entsteht im Zeitraum zwischen Juni und August pro Monat ein Guthaben von 54,42 Euro.

Rückerstattung ist noch in Klärung

Wie kommt dieses Guthaben nun zurück an den Abonnenten? „Die Details zu dieser Frage sind noch in Klärung“, sagt BVG-Pressesprecher Jannes Schwentu. Aufgrund der individuellen Abbuchungsmöglichkeiten bei Abo-Kunden der BVG sei noch nicht final geklärt, ob das entstehende Guthaben über Differenzbeträge in den Folgemonaten oder über eine Rücküberweisung ausgeglichen wird.

„Wichtig zu wissen für unsere Abo-Kunden ist, dass sie sich um nichts kümmern oder irgendwo hingehen müssen, um das Neun-Euro-Ticket zu bekommen. Die Erstattung oder Verrechnung erfolgt auf jeden Fall automatisch. Das heißt, unsere Kunden sehen es spätestens auf dem Kontoauszug“, sagt der Sprecher. Diese Antwort könnte für viele Berliner eher unbefriedigend sein, stellen die Differenzbeträge für einige besonders in diesen Teuermonaten nicht unerhebliche Summen dar. Über das Neun-Euro-Ticket werden Abo-Kunden nicht persönlich in einem Anschreiben oder einer Mail informiert. „Wir informieren über unsere Kanäle – zum Beispiel Internetseite, Call Center, Kundenzentrum, Kundenmagazin und so weiter“, erklärt Jannes Schwentu.

Mitnahmeregelung bleibt bestehen

Bei Abonnenten besteht die gewohnte Mitnahmeregelung innerhalb des Tarifbereiches weiterhin. Bei allen anderen ist keine Mitnahme von Kindern, Hunden oder Fahrrädern inkludiert. Dafür müssen extra Tickets erworben werden.

Mehr als 800.000 Berliner haben ein BVG-Abonnement, Schüler mit kostenfreiem Schülerticket inbegriffen.

Text: Sara Klinke