Der Sänger Andrej Hermlin steht im Eingang seines Hauses in Pankow.
Der Sänger Andrej Hermlin steht im Eingang seines Hauses in Pankow. Foto: Jörg Carstensen/dpa

Potsdam (dpa/bb) – Lesungen, Gespräche und Live-Musik stehen bei der Neuauflage des Festivals «Jüdische Ossis» am 16. und 17. März im Potsdamer Hans Otto Theater auf dem Programm. Es knüpft an die Premiere im vergangenen Jahr an, als die erste Ausgabe des Mini-Festivals einen Raum für neue Perspektiven auf die gewohnten Debatten über die DDR und Ostdeutschland geboten hat, wie das Theater am Donnerstag mitteilte.

2024 soll sich das Festival mit den Krisen der Gegenwart beschäftigen – dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober und der antisemitischen Gewalt in der Folge des Massakers. Auch dem Krieg in der Ukraine und den bevorstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland widmet sich das Festival nach Angaben der Organisatoren.

Den Auftakt macht am 16. März eine Lesung mit anschließendem Gespräch mit den Autoren Dmitrij Kapitelman («Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters») und Manja Präkels («Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß») über Rechtsextremismus. Am zweiten Tag des Mini-Festivals liest der Musiker Andrej Hermlin aus seinem Buch «My Way – Ein Leben zwischen den Welten», spielt aber auch Klavier. Außerdem gibt es unter anderem eine Lesung mit dem US-amerikanischen Historiker Jeffrey Herf über Erinnerungskultur in der DDR und Antisemitismus. Zudem ist eine szenische Lesung mit Texten über die Gegenwart israelischer und in der Diaspora lebender Jüdinnen und Juden geplant.