
Potsdam/Bad Freienwalde (dpa/bb) – Wer sich an den ruhigen Tagen vor dem Jahreswechsel Ausflüge in der Natur vornimmt, kann auf eine Eule treffen – als Naturschutz-Symbol auf einer Tafel. Das Zeichen hat eine 75-jährige Geschichte, der sich das Naturkundemuseum in Potsdam jetzt in einer Sonderausstellung widmet, die bis September nächsten Jahres zu sehen ist. Die Erfinder der Eule waren ostdeutsche Naturschutzpioniere und kamen aus Bad Freienwalde.
Wissenswertes zur Naturschutzeule
Die stilisierte schwarze Waldohreule auf gelbem Grund weist auf geschützte Natur in Deutschland hin. Mittlerweile ist sie in Wäldern in vielen Bundesländern zu sehen. Mancherorts in Deutschland wird aber auch der Seeadler als Symbol verwendet.
Ende der 1940er Jahre entwarfen die Naturschützer Erna und Kurt Kretschmann in Bad Freienwalde das Symbol. Es wurde zunächst in der DDR bekannt und zum offiziellen Zeichen geschützter Natur, wie das Naturkundemuseum mitteilte.
Das Design aus dem Osten setzt sich später auch in westlichen Bundesländern durch. Der Nachlass des 2007 gestorbenen Naturschützers Kurt Kretschmann wird im «Haus der Naturpflege» in Bad Freienwalde aufbewahrt.
Die Waldohreule ähnelt mit ihren Federohren optisch dem Uhu, ist aber kleiner und schlanker. Wie alle Eulen kann sie geräuschlos fliegen.
Auch Ausstellungs-Besucher könnten mitmachen
Die Sonderausstellung in Potsdam will nicht nur die Geschichte des Eulen-Symbols lebendig machen, sondern auch dazu einladen, selbst zu überlegen: «Wie können wir heute Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen?», wie der Direktor des Potsdamer Naturkundemuseums, Jobst Pfaender, sagt.
Zu sehen sind historische Fotos und originale Eulen-Schilder aus verschiedenen Jahrzehnten sowie Radiobeiträge und Filmausschnitte. In Potsdam können sich Besucher der Ausstellung aber auch selber einbringen. Sie können ihre fotografierten Lieblingsorte mit der Naturschutzeule per Post oder persönlich einreichen.

