Der Designer Michael Michalsky (58) sagt: «Es gibt Männer, die feministische Codes, Ästhetik und Sprache bewusst nutzen – teils aus Überzeugung, teils als soziale oder romantische Strategie oder einfach nur zum Angeben oder um anders zu sein.» (Archivbild)
Der Designer Michael Michalsky (58) sagt: «Es gibt Männer, die feministische Codes, Ästhetik und Sprache bewusst nutzen – teils aus Überzeugung, teils als soziale oder romantische Strategie oder einfach nur zum Angeben oder um anders zu sein.» (Archivbild) Foto: Gerald Matzka/dpa

Berlin (dpa) – Der angebliche Männertypus des Performative Male gehört zu den vieldiskutierten Phänomenen des Jahres. Gemeint sind Männer, die sich sensibel und feministisch geben, etwa nicht vor dem Gendern zurückschrecken, eine Skincare-Routine haben oder mitunter bauchfrei herumlaufen. Die «New York Times» meinte, dieser Typus Mann pflege sein Erscheinungsbild dergestalt, «dass er glaubt, bei progressiven Frauen sympathischer zu wirken».

Der «Performative Male» bekam in den letzten Monaten als neuer Archetyp viel Aufmerksamkeit. Es gab Tiktok-Beiträge, Magazinartikel und Memes (digital rasch verbreitete Ideen) sowie ironische Wettbewerbe in einigen Metropolen. 


Der Designer Michael Michalsky (58) sagt: «Es gibt Männer, die feministische Codes, Ästhetik und Sprache bewusst nutzen – teils aus Überzeugung, teils als soziale oder romantische Strategie oder einfach nur zum Angeben oder um anders zu sein.» Doch der Trend vor allem in der Generation Z und bei den Millennials sei schon fast vorbei. 

Zugespitzt sagt Michalsky: «Der Performative Male ist wie ein Matcha Latte auf zwei Beinen: teuer, grün, ästhetisch, nicht mehr ganz trendy – aber am Ende fragt man sich: Macht der eigentlich satt oder sieht er nur nach Nährwert aus?»