Zwei Sommer lang war die Feierhauptstadt Europas unter Hausarrest. Doch mit dem Ende der Corona-Maßnahmen und dem Frühlingsbeginn zieht es Berlin mit Macht an die frische Luft. Denn ob Dampferfahrt oder Open Air-Konzert: Die Berliner fühlen sich draußen am wohlsten.
Man soll die Feste feiern wie sie fallen, weiß der Volksmund. Die Herausforderung dabei ist: Das Volk hatte vor Corona keine Ahnung, wozu dieses Virus fähig ist. Zum Beispiel, dem feierwütigen Berlin einfach mal knapp zwei Jahre lang Hausarrest zu verordnen.
Nun allerdings duftet es in der ganzen Stadt duftet es nach Open Air, nach Festivals unter freiem Himmel, nach Konzerten in mondheller Nacht. Hier stellen wir unsere Top-Sechs-Open-Air-Höhepunkte vor:
Klassik und Frischluft
Jemand hat Oper unter freiem Himmel mal mit dem Ablegen eines Korsetts verglichen: Plötzlich haben die Töne, hat die Musik Raum zum Atmen.
Wer das erleben möchte, sollte sich den 18. Juni vormerken. Im Rahmen von „Staatsoper für alle“ dirigiert Daniel Barenboim die ihm anvertraute Staatskapelle und lässt auf dem Bebelplatz Puccinis letzte, von ihm nicht vollendete Oper „Turandot“ erklingen.
Zu den schönsten Events des Berliner Kultursommers zählt nunmehr seit 30 Jahren das große Classic Open Air Festival auf dem Gendarmenmarkt. Das diesjährige Jubiläumsprogramm vom 7. bis 11. Juli zeigt die ganze Berliner Vielfältigkeit und bringt zwischen Klassik und Pop diesmal unter anderem Howard Carpendale und die Swinging Hermlins auf die Bühne.
Feiern ohne Stream
In den beiden zurückliegenden Jahren musste sich die Fête de la Musique digital und im Stream bemerkbar machen. Als Straßenmusikfestival! Schluss damit: Am 21. Juni wird Musik wieder live erlebbar.
Sie können es ruhig glauben: Die diesjährige Ausgabe wird der absolute Kracher. Und eine sehr rythmische noch dazu, steht doch mit dem Drumset das Instrument des Jahres im Mittelpunkt.
Komplett abgehoben
Warum nicht einen ehemaligen Flughafen nutzen, um mit Freunden und musikalisch Gleichgesinnten mal so richtig abzuheben. Das sollte beim Festival „Tempelhof Sounds“ vom 10. bis 12. Juni ohne Anlaufschwierigkeiten gelingen.
Denn dieses Line-up hat es in sich: Von „Florence + The Machine“ und „The Libertines“ über „Muse“ und „Alt-J“ bis hin zum Finale unter anderem mit „The Strokes“, „Interpol“ und „Big Thief“.
Quietschbuntes Vergnügen
Und noch ein Festival gleich hinterher: Am 24. und 25. September steigt auf dem Olympiagelände das Lollapalooza mit starken Hauptacts made in Germany: Am ersten Tag sind unter anderem „AnnenMayKantereit“ und „Kraftclub“ am Start, das Finale bestreiten nach „Casper“ und „Anne-Marie“ „Die Fanstastischen Vier“.
Abseits des vielfältigen musikalischen Programms gibt es natürlich wieder jede Menge Spaß, Abenteuer und Skurrilität. Mit grünem Kiez, Funfair, „Fashionpalooza“ und dem „Kidzapalooza“ verspricht das „Lollapalooza“ im September bunte Festivaltage.
Für Schnellentschlossene
Nach den Monaten der Austrocknung stürmen durstige Musikzweibeiner bekannte Quellen wie Waldbühne, Parkbühne Wuhlheide und Zitadelle Spandau. Wer hier noch Tickets abgreifen will, muss sich beeilen. Mehr Info und Tickets gibt es online.
Text: red