Fördermittel für Telemedizin gibt es auch für das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus (Archivbild).
Fördermittel für Telemedizin gibt es auch für das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus (Archivbild). Foto: Patrick Pleul/dpa

Cottbus (dpa/bb) – Die Lausitz erhält fast 650.000 Euro Fördermittel zur Stärkung der gesundheitlichen Versorgung über Telemedizin – also ärztliche Hilfe per Video. In den Landkreisen Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße sowie in Cottbus sollten alle Einsatzfahrzeuge – darunter 100 Rettungswagen – mit Tablets und Software ausgestattet werden, teilte die Staatskanzlei in Potsdam mit.

Damit könnten Patientendaten bei Einsätzen an einen Tele-Notarzt in der Leitstelle und der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem übermittelt werden. Wenn die Lage kritisch sei, könne ein Arzt Therapie und Medikamente anordnen. Die Fördermittel stammen vom Bund zur Strukturstärkung infolge des Ausstiegs aus der Braunkohle.

Pilotprojekt wird ausgedehnt

«Jeder Mensch sollte, unabhängig von seinem Wohnort, Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung haben und schnell kompetente medizinische Hilfe erfahren», sagte Staatskanzleichefin Kathrin Schneider (SPD). «Telemedizin kann lebensrettend sein.» 

Vor zwei Jahren startete ein Pilotprojekt im Kreis Spree-Neiße. Der Einsatz digitaler Technik soll nun auf die gesamte Leitstelle Lausitz ausgeweitet werden. Künftig sollten 20 bis 30 Prozent der Notarzteinsätze digital ablaufen, das entspricht 25.000 Notarzteinsätzen im Gebiet der Leitstelle Lausitz. Dafür würden 15 Mediziner als Tele-Notärzte geschult. 

Wenn das Projekt erfolgreich ist, soll es auf alle Leitstellen und Rettungsdienste in Brandenburg ausgedehnt werden.