
Berlin (dpa/bb) – Unter Lärm durch sogenannte Partyboote und -flöße im Sommer auf der Berliner Spree leiden vor allem Menschen im Bezirk Treptow-Köpenick. In den anderen Bezirken am Fluss hält sich der Partylärm auf dem Wasser in Grenzen, wie aus Antworten der Bezirke und des Senats auf eine Anfrage der CDU zur Bilanz der vergangenen beiden Jahre hervorgeht.
In Treptow-Köpenick würden im Ordnungsamt in der Sommersaison regelmäßig «Lärmbeschwerden zu Partyflößen und kommerziellen Booten mit fest installierten Beschallungsanlagen» eingehen, hieß es. «Die Lärmbelästigung an und auf den Berliner Gewässern hat in den letzten Jahren zugenommen.»
28 Bußgelder zwischen 350 und 4.500 Euro
2024 und 2025 seien 37 Anzeigen von Privatleuten und der Polizei bearbeitet worden. In 28 Fällen gab es einen Bußgeldbescheid zwischen 350 und 4.500 Euro. Das Amtsgericht Tiergarten stellte sieben Verfahren ein.
Schon 2021 hatte eine dortige Umfrage zur Situation auf den Gewässern ergeben, dass 90 Prozent der Befragten eine Zunahme von Lärm und
Rücksichtslosigkeit durch Freizeitboote, Partyflöße und -schiffe beklagten. Der Bezirk startete daraufhin eine langfristige Akzeptanz–Kampagne «Du bist nicht alleine auf dem Wasser», die fortgeführt werden soll.
In Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Lichtenberg, wo im Sommer die Partyboote ebenfalls unterwegs sind, wurden nur jeweils bis zu fünf Anzeigen registriert. Friedrichshain-Kreuzberg findet Bußgelder bei der Lärmbelästigung vom Wasser nicht passend: So sei ein «repressiver Ansatz im Rahmen bußgeldrechtlicher Sanktionierung bis dato keine zielführende Handlungsoption».
