Ein ehemaliger Fußball-Jugendtrainer steht wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht. Zwei Fälle gab der 28-Jährige zu. (Symbolfoto)
Ein ehemaliger Fußball-Jugendtrainer steht wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht. Zwei Fälle gab der 28-Jährige zu. (Symbolfoto) Foto: Jens Kalaene/dpa

Berlin (dpa) – Ein ehemaliger Fußball-Jugendtrainer steht wegen Missbrauchs von Kindern vor dem Berliner Landgericht. Der 28-Jährige gab zu Prozessbeginn sexuelle Übergriffe auf zwei damals elfjährige Jungen zu. Er erklärte über seinen Verteidiger, es habe sich um «spontane Entschlüsse gehandelt, die falsch waren». Er bedauere sein Verhalten zutiefst und werde an sich arbeiten.

Zu den Taten war es laut Ermittlungen im Dezember 2022 sowie Anfang Februar 2023 bei Übernachtungen in der Wohnung des Angeklagten gekommen, der damals als ein Jugendtrainer des Fußballvereins 1. FC Union Berlin aktiv gewesen sei. Betroffen seien zwei Jungen aus Mecklenburg-Vorpommern. Dort soll der Angeklagte nebenbei in Jugendnachwuchscamps gearbeitet haben. Die beiden damals Elfjährigen sollen wegen in Aussicht gestellter Fußballtrainings zu dem Angeklagten gereist sein. Der 28-Jährige habe die Opfer sexuell berührt.


Verein schaltete die Polizei ein

Als Anfang 2023 Vorwürfe gegen den Angeklagten laut wurden, trennte sich der Verein von dem Nachwuchstrainer und schaltete die Polizei ein. Die Staatsanwaltschaft erhob schließlich Anklage unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern, versuchten Missbrauchs, Verbreitung sowie Besitz von kinder- und jugendpornografischen Inhalten und Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen.

Zwölf mutmaßliche Taten wurden dem 28-Jährigen zunächst vorgeworfen. Nach einer Verständigung aller Prozessbeteiligten stellte das Gericht am ersten Verhandlungstag mehrere Fälle vorläufig ein – sie würden wegen der anderen Vorwürfe gegen den Mann und die dafür zu erwartende Strafe nicht beträchtlich ins Gewicht fallen.

Der inzwischen in Stuttgart lebende Angeklagte erklärte weiter, er habe sich bereits mit 17 Jahren als Trainer engagiert. Dabei sei ihm ein freundschaftliches Verhältnis zu Kindern und Eltern wichtig gewesen. Er habe auch Privattraining angeboten. «Es kam zu immer engeren Kontakten.» Für seine Fehler bitte er um Entschuldigung. Aus dem Bereich der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen habe er sich «vollständig zurückgezogen», so der ausgebildete Erzieher. Der Prozess wird am 19. Dezember fortgesetzt.