Berlin (dpa/bb) – Der Rechtsstreit zwischen Fußball-Bundesligist 1. FC Union Berlin und Michael Parensen geht weiter. Der ehemalige Technische Direktor und Unioner Publikumsliebling hatte beim Arbeitsgericht gegen seine Kündigung aus dem März 2024 zum 30. September dieses Jahres geklagt. Bei der Verhandlung am Dienstag in Berlin kam es zu keiner Einigung. Von der Vorsitzenden Richterin Kerstin Miehe wurde ein Kammertermin anberaumt. Dieser könnte nach aktuellem Stand wegen eines Terminstaus aber erst im Juni 2025 stattfinden.
Bei dem Gütetermin erklärte Union-Anwalt Michael Müller als Grund für die Kündigung, dass die Tätigkeit des Technischen Direktors aus einer unternehmerischen Entscheidung heraus beim Verein ausgesetzt werde. Da Union in der kommenden Saison nicht mehr in der Champions League spielt, sei dies mit weniger Aufgabenfeldern verbunden. Weiter wurden Kostengründe angeführt.
Treffen zu außergerichtlicher Einigung geplant
Parensen selbst war bei dem Termin nicht anwesend. Sein ihn vertretender Anwalt Horst Kletke entgegnete derweil, dass die Tätigkeit nicht entfallen sei. Die Berufsbezeichnung habe schließlich nicht Technischer Direktor Champions League, sondern Technischer Direktor der Lizenzspielerabteilung gelautet. Er sprach zudem von einer «Austauschkündigung», ohne den Namen Horst Heldt zu nennen. Heldt übernimmt am 1. Juli die Manager-Tätigkeit bei Union. Er folgt als Geschäftsführer Profifußball auf Oliver Ruhnert. Lange galt Parensen als designierter Ruhnert-Nachfolger.
In den nächsten Wochen soll nun ein Treffen stattfinden, um eine außergerichtliche Einigung zu erzielen. «Ich nehme die Gespräche über eine Verständigung hoffnungsvoll auf», sagte Kletke. Union-Anwalt Müller gab keinen Kommentar ab.
Beide Seiten hatten vor dem Termin vereinbart, während der Verhandlung öffentlich keine Zahlen zu nennen. Laut Kletke strebt Parensen eine Wiedereinstellung an. Aktuell ist der 37-Jährige, der von 2009 bis 2020 für Union spielte und seitdem auf der Geschäftsstelle gearbeitet hat, freigestellt.