DFB-Vizepräsident Hermann Winkler.
DFB-Vizepräsident Hermann Winkler. Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Köln (dpa) – Einen Tag vor der DFB-Konferenz der Regional- und Landesverbandspräsidenten ist ein Landeschef öffentlich auf Distanz zu DFB-Vizepräsident Hermann Winkler gegangen. «DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat sich klar positioniert. Dieser Position schließe ich mich vollumfänglich an», sagte Christos Katzidis, Präsident des Verbandes Mittelrhein, der Deutschen Presse-Agentur: «Die Aussagen von Hermann Winkler sind in keinster Form vereinbar mit unseren Werten im Fußball. Auch den Post von Hermann Winkler nach dem Gespräch mit Bernd Neuendorf finde ich sehr befremdlich, weil er auf mich nicht wie eine ehrlich gemeinte Entschuldigung wirkt.»

Katzidis ist am Mittelrhein der direkte Nachfolger Neuendorfs, als CDU-Politiker ist er aber ein Parteikollege Winklers. Wie schwerwiegend die Konsequenzen für Winkler, der sich abschätzig gegenüber dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj geäußert hatte, persönlich werden, ist vor dem Treffen am Mittwoch in Köln offen. DFB-Chef Neuendorf hatte Winklers Aussagen scharf verurteilt und weitere Gespräche dazu angekündigt.

Winkler hatte Selenskyj am Sonntag in einem Instagram-Beitrag als «ehemaligen ukrainischen Schauspieler» bezeichnet, ohne den Namen des ukrainischen Präsidenten zu nennen. Am Montag teilte der Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbandes via Facebook mit, er würde den Eintrag nicht noch einmal so verfassen. Er entschuldigte sich für die «entstandenen Irritationen» und schrieb, dass er die Aggression des russischen Präsidenten Wladimir Putin verurteile. Er sei aber nicht mit allem, was Selenskyj mache, persönlich einverstanden.