Mehr als die Hälfte der Studiengänge in Berlin haben eine Zulassnugsbeschränkung.
Mehr als die Hälfte der Studiengänge in Berlin haben eine Zulassnugsbeschränkung. Foto: picture alliance / Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Berlin (dpa/bb) – In fast keinem anderen Bundesland ist die Zahl der Studiengänge mit Zulassungsbeschränkung so hoch wie in Berlin. Für rund 55 Prozent der Studiengänge brauchen Bewerberinnen und Bewerber eine bestimmte Note oder müssen ein Auswahlverfahren oder eine Eignungsprüfung durchlaufen, wie eine Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) ergab. Die Auswertung bezieht sich auf das Wintersemester 2024/2025. 

Berlin liegt damit deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von rund 35 Prozent. Einen höheren Anteil hat nur Hamburg mit rund 62 Prozent an zugangsbeschränkten Studienfächern – also Fächern mit Numerus Clausus (NC) oder einer anderen Zulassungsbeschränkung. Ob Universitäten, Fachhochschulen oder Hochschulen für angewandte Wissenschaften: In Berlin gilt an all diesen Hochschulen in jedem zweiten Fach eine Zulassungsbeschränkung. 

Berlin bei Studierenden sehr beliebt

In Stadtstaaten gebe es tendenziell häufiger Zulassungsbeschränkungen als in anderen Bundesländern, erklärte Studienleiter Cort-Denis Hachmeister. Das hänge mit einer hohen Konzentration an jungen Menschen bei einer gleichzeitig begrenzten Anzahl von Universitäten am Ort zusammen. Berlin sei zudem als Studienstadt sehr beliebt, auch bei Studieninteressierten aus dem Ausland. Berliner Hochschulen könnten bei weitem nicht alle Interessierte aufnehmen und müssten folglich stärker aussieben. 

Trotz des vergleichsweise hohen Rankings ist die Quote in Berlin laut Analyse im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Im Wintersemester 2023/2024 gab es noch für rund 61 Prozent der Studiengänge eine Zulassungsbeschränkung. Laut CHE ist das nicht nur in Berlin so. Seit dem Wintersemester 2018/2019 sei der Anteil zugangsbeschränkter Studienangebote deutschlandweit kontinuierlich von rund 41 Prozent auf rund 35 Prozent in diesem Jahr gesunken. «Dies lässt sich zum Großteil auf den Rückgang der Erstsemesterzahlen und den gleichzeitigen Ausbau der Studienangebote zurückführen», erklärte Hachmeister.

Hürden für Bachelorstudiengänge höher

Für das kommende Wintersemester sind in Berlin die Hürden für ein Bachelorstudium mit einem Anteil von rund 57 Prozent an zugangsbeschränkten Studienangeboten etwas höher als für ein Masterstudium (rund 52 Prozent). Für Ingenieurwissenschaften (rund 56 Prozent) gelten am häufigsten ein bestimmter NC oder andere Voraussetzungen. An zweiter Stelle stehen Rechts-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften (rund 53 Prozent), gefolgt von Mathematik und Naturwissenschaften (rund 49 Prozent) und Sprach- und Kulturwissenschaften (knapp 47 Prozent). 

Die CHE-Analyse basiert auf den Einträgen der bundesweiten Datenbank Hochschulkompass mit Stand von Ende Mai 2024. In der Datenbank sind für kommendes Wintersemester deutschlandweit rund 22 000 Studiengänge erfasst.