Ehrung
Senatorin Bettina Jarasch (hinten rechts) mit den Gewinnern des diesjährigen Engagementpreises „Fahrrad Berlin“. Bild: Stefan Haehnel

Die Senatsverkehrsverwaltung ehrte jetzt Initiativen aus Tempelhof-Schönerberg und Friedrichshain-Kreuzberg mit dem Engagementspreis „Fahrrad Berlin“.

Wie fühlt es sich an – ein Leben ohne eigenes Auto? Diese Frage zu beantworten, fällt dann leicht, wenn dem geneigten Autofahrer die Möglichkeit gegeben wird, einen solchen Alltag auch mal zu testen. Das war die Ausgangslage für die „Umparkkampagne“ innerhalb des vom Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg initiierten Projektes „Kiez erFahren“.

Ehrung mit Engagementspreis

Insgesamt gaben 26 Anwohner aus Schöneberg Nord für je vier Wochen die Schlüssel ihres privaten PKWs ab. Damit verpflichteten sie sich, vier Wochen an einem Reallabor für ein Leben ohne eigenes Auto teilzunehmen.

Mittels Gutscheinen von 16 Mobilitätsanbietern sollten sie ihren Alltag mit Mobilitätsformen organisieren, die sie sonst eher nicht benutzen. Die Aktion wurde durch das Zentrum Technik und Gesellschaft an der Technischen Universität Berlin (ZTG) wissenschaftlich begleitet.

Nachhaltige Mobilität

Das Pilotprojekt in Schöneberg Nord wurde im Rahmen der Nationalen Klimaschutz-Initiative (NKI) gefördert und zielt auf eine lokale Verkehrswende durch die Umgestaltung des öffentlichen Raums, durch gegenseitiges Lernen und Erfahren sowie durch Angebote zur Änderung des Mobilitätsverhaltens ab.

Nun wurde ihm im Rahmen der Fahrradmesse „VELOBerlin“ der Engagementspreis „Fahrrad Berlin“ verliehen.

Mit dieser Ehrung würdigt die Senatsumwelt- und -verkehrswaltung in diesem Jahr erneut zwei Projekte, die sich für mehr Radverkehr und eine nachhaltige Mobilität in ihren Kiezen einsetzen und durch ihren Pilotcharakter andere Akteure motivieren können.

Vorteile ausspielen

Projekte, wie es die „Schul- und Kiezhausmeister“ in Friedrichshain-Kreuzberg sind. Der zweite Preisträger von „Fahrrad Berlin“ ist eine gemeinsame Initiative des Schul- und Sportamtes und des Grünflächenamtes des Bezirks.


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Die Schul- und Kiezhausmeister können jetzt kleinere Transporte und Reparaturfahrten mit Pedelecs und Lastenanhängern statt mit dem Auto erledigen. Beispielsweise sind seit Juli 2021 sieben Kiezhausmeister mit ihren Rädern im ganzen Bezirk unterwegs und kümmern sich um Instandsetzungen, Reparaturen oder Beräumungen.

Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Die Grünen) gab während der Preisverleihung ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sich andere Bezirke von diesen Vorbildern inspirieren lassen. So könne das Fahrrad „als nachhaltige Mobilitätsform seine Vorteile voll ausspielen und sich immer mehr als klima- und umweltfreundliche, leise und komfortable Alternative etablieren“.

Text: Redaktion