Berlin (dpa/bb) – Nach einer 40-jährigen Pause leben im Berliner Tierpark wieder Waldgiraffen – auch bekannt als Okapis. Ein Giraffenbulle mit dem Namen Italo ist am Mittwoch in sein neues Zuhause in die Berliner Anlage gezogen, wie der Tierpark am Freitag mitteilte. Er lebte bisher in einem Zoo in Italien. Der einjährige Sabu soll dann in der kommenden Woche dazustoßen. Er wird aus Frankreich in den Tierpark gebracht.
Für die Ankunft der Okapis wurde die Anlage direkt gegenüber vom Giraffenhaus extra umgestaltet. Die Tierpark-Besucher müssen sich noch ein wenig gedulden: Italo und Sabu sollen sich erst einmal an die neue Umgebung und aneinander gewöhnen. Zunächst sind sie nur eingeschränkt zu sehen. Ab Mitte Juni sollen die Besucher die Tierpark-Neulinge dann auf der Außenanlage bestaunen können.
Okapis haben einen Hals wie eine Giraffe, das Fell einer Antilope und die Beine sind gestreift wie die eines Zebras. Sie können über zwei Meter groß werden. Kuratorin Maren Siebert sagte laut Mitteilung: «Ihre einzigartige Fellzeichnung und ihre zurückhaltende Natur machen sie zu einer eindrucksvollen Tierart, die uns viel über die Anpassungsfähigkeit von Tieren an ihre Umgebung lehren kann.» Okapis, die auch Kurzhalsgiraffe genannt werden, seien scheue und tagaktive Waldbewohner.
In freier Wildbahn leben sie vor allem im Urwald nahe des Kongo Flusses. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) gelten die Tiere als stark gefährdet. Aufgrund von Lebensraumverlust durch Abholzung, illegalen Bergbau und Wilderei seien sie stark bedroht, hieß es. «Die Okapis sind nicht nur eine faszinierende Bereicherung für den Tierpark, sondern auch ein wichtiger Bestandteil unserer Artenschutzarbeit», teilte Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem mit.