Die Wirtschaft in Ostdeutschland zeigt laut dem Dresdner Ifo-Institut Erholungstendenzen.
Die Wirtschaft in Ostdeutschland zeigt laut dem Dresdner Ifo-Institut Erholungstendenzen. Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Dresden (dpa) – Nach zwei schwierigen Jahren kommt die ostdeutsche Wirtschaft nach Einschätzung des Dresdner Ifo-Instituts langsamer als gedacht wieder in Gang. Für 2025 werde ein Anstieg der Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent erwartet, für das kommende Jahr von 0,7 Prozent, wie es in der diesjährigen Winter-Prognose hieß. Im Sommer hatten die Fachleute für 2026 noch mit einem Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt von 1,3 Prozent gerechnet.

Als Grund für die schwächere Erholung nannten die Ökonominnen und Ökonomen den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel. Die Wirkung der geplanten wirtschaftlichen Maßnahmen der Bundesregierung würden spürbar gebremst. Impulse werden vor allem für das Baugewerbe und Dienstleister erwartet.


In Sachsen werde die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr nahezu stagnieren, mit einem leichten Zuwachs von 0,1 Prozent, hieß es. Für das kommende Jahr werde ein Anstieg von 0,6 Prozent erwartet.

Zahl der Erwerbstätigen sinkt

Die wirtschaftliche Schwäche der vergangenen Jahre hat den Dresdner Fachleuten zufolge auch spürbare Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erwerbstätigen dürfte demnach sowohl in Ostdeutschland (mit Berlin) als auch in Sachsen sinken, während sie in ganz Deutschland stagniere. Für dieses Jahr werde im Osten ein Rückgang von 0,3 Prozent erwartet, für 2026 von 0,1 Prozent.

Industrie schwächelt 

Die Industrie wird laut der Prognose nach wie vor durch die US-Zölle und den verstärkten Konkurrenzdruck aus China belastet. Dadurch werde ihre wirtschaftliche Aktivität auch im kommenden Jahr sinken. Zudem stünden weite Teile der Industrie unter einem erheblichen Transformationsdruck.